Das Porcine Circovirus 2


Das Circovirus 2 ist nahezu in jedem Schweinebestand zu finden und zählt mit seinen zahlreichen Krankheitsbildern neben der Mykoplasmenpneumonie, PRRS und Ileitis zu den wirtschaftlich bedeutendsten Infektionskrankheiten der Schweine in Deutschland und Europa. Die direkten und indirekten Kosten der "Circovirose" werden für die EU mit ca. 600 Mio. €/Jahr beziffert. Die verschiedenen klinischen Erscheinungsformen der Circovirose werden begrifflich als PCVAD (Porcine Circovirus Associated Diseases) zusammengefasst. Alle sind an das Circovirus 2 gebunden.
Eine Infektion mit dem Cirovirus schwächt die körpereigene Abwehr und begünstigt so die Infektion mit Sekundärerregern.

Stressoren


Obwohl PCV2 in über 90 % der Betriebe in Deutschland zu finden ist, führt nicht jede Infektion auch zu einem Krankheitsausbruch. Am häufigsten treten klinische Infektionen bei Tieren auf, deren Abwehrkräfte durch Stress vermindert sind. Stress kann viele Ursachen haben. Häufige Gründe sind ungenügende Hygiene, Überbelegung oder auch andere Krankheitserreger im Bestand mit denen sich das Immunsystem auseinandersetzen muss. Darüber hinaus gibt es noch ein Reihe weiterer Faktoren, die eine Rolle im PCV2 bedingten Krankheitsgeschehen spielen. Die Schwere und Ausprägung der klinischen Symptome hängen stark von dem Auftreten dieser Faktoren ab. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Verlaufsformen:

Akuter Verlauf

Hier treten deutliche, oft schwere Krankheitsanzeichen mit vermehrten Todesfällen auf, die in der Regel von Sekundärinfektionen begleitet sind.

Chronischer Verlauf

Dies ist die häufigste Verlaufsform und in fasten jedem Betrieb zu finden. Es sind keine typischen Krankheitsanzeichen sichtbar. Das Virus schwächt Immunsystem und die Tiere werden anfälliger für Infektionen mit anderen Erregern. Da die Tiere ihr Leistungspotential nicht optimal ausschöpfen können, entstehen erhebliche wirtschaftliche Verluste.

Vor beide Verlaufsformen können Schweine bereits im Ferkelalter durch eine Impfung weitestgehend geschützt werden. Die Schweinehaltung gewinnt so deutlich an Rentailität.
Virus

PCV2: Ein Steckbrief

  • mit nur 17 nm Durchmesser das kleinste bekannte Virus des Schweins
  • unbehülltes DNA Virus
  • hohe Widerstandsfähig gegen Inaktivierung

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Berichte & Texte

Diagnose unvermeidlich

Häufig wird mit dem Schlagwort "Circo" alles das auf einem schweinehaltenden Betrieb erklärt, was mit Standardmaßnahmen nicht behandelt werden kann. Um die ursächliche Beteiligung des Circovirus - gelegentlich auch einmal als "Zirkusvirus" verballhornt - zu belegen, muss das Virus und die typischen Veränderungen in den Lymphknoten auch tatsächlich nachgewiesen werden. So gestattet allein das Auftreten von Hautveränderungen und Fieber noch nicht die Diagnose "Circovirose". Hautveränderungen können auch durch Staphylokokken, Räudebbedingten Juckreiz oder einen Zinkmangel hervorgerufen werden. Im letztgenannten Fall wären die Zink- und Kalziumgehalte und das Mengenverhältnis beider Substanzen im Futter zu prüfen.

Dosierspritzen erleichtern die Behandlung und sichern die genaue Dosierung