20-Punkte-Hygiene-Plan


Virus Auch wenn eine Impfung gegen das Cirocirus erfolgreich ist, muss diese Maßnahme durch ein striktes Hygienemanagement begleitet werden.

a) Allgemeine Hygienemaßnahmen:

1. striktes Rein-Raus-Prinzip einhalten
2. Tierfluss: Sau - Aufzucht - Mast
3. sechswöchige Quarantäne für Jungsauen / Eber
4. von Kümmerern rechtzeitig trennen
5. Abteile gründlich reinigen / desinfizieren (Einweichen/Reinigen/Spülen/Trocknen)
6. Circo wirksame Desinfektion? (DLG - Liste)
7. Impfprogramm individuell dem Betrieb anpassen
8. beim Impfen Buchten weise Kanülen wechseln
9. optimale Futterqualität anbieten, hochwertige Eiweißkomponenten / Vitaminversorgung (Vit. B / C / E)

b) Vorsorgemaßnahmen im Abferkelstall:

10. Sauen vor dem Umstallen waschen und entwurmen
11. Kot hinter den Sauen täglich entfernen
12. Abferkelrhythmus einhalten, keine Altersgruppen mischen
13. so wenig wie möglich Ferkel versetzen (max. 20 % in ersten 48h)
14. alle Ferkel am gleichen Tag absetzen

c) Vorsorgemaßnahmen im Flatdeck

15. kleine Buchten, max. 2 Würfe / Bucht
16. keine Überbelegung (mind. 0,35 qm / Tier)
17. optimiertes Stallklima (bei Einstallung 30 °C)

d) Vorsorgemaßnahmen im Maststall:

18. Aufzuchtgruppen möglichst komplett in die Mast umstellen
19. Überbelegung vermeiden (mind. 0,75 qm / Tier bis 120 kg)
20. optimales Stallklima (Einstalltemperatur: ca. 24°C im Liegebereich, < 20 ppm NH3, < 3000 ppm CO 2, < 5 ppm H2S) (BMVEL, 2008)
Virus

PCV2: Ein Steckbrief

  • mit nur 17 nm Durchmesser das kleinste bekannte Virus des Schweins
  • unbehülltes DNA Virus
  • hohe Widerstandsfähig gegen Inaktivierung

Themen:

Sauberes Wasser

Wasser ist das wichtigste Futtermittel in einem Tierbestand. Während beim Kauf von Futtermitteln exakt auf die Inhaltsstoffe geachtet wird, wissen vermutlich 80 Prozent der deutschen Landwirte nicht, was sie denn da so "für ein edles Tröpfchen" an ihre Tiere vertrnken. Sorgen sie für zirkulierendes, kühles Wasser. Vermeiden sie Blindleitungen mit stehendem, faulendem Wasser, die das Tränkewassersystem immer mal wieder mit Bakterien beimpfen. Verwenden sie kurze Leitungen. In langen Leitungen wärmt sich das Wasser auf, so das sich Bakterien vermehren können. Verwenden sie nur für Trinkwasserleitungen geeignetes Material. Das Kunststoffmaterial mancher Gartenschläuche wird von den Bakterien im Wasser angegriffen und dient ihnen als Nährboden für eine weitere Massenvermehrung.

Merke:

Kaltes Wasser muss kalt sein

Warmes Wasser muss heiß sein

Wasser muss fließen


Diagnose unvermeidlich

Häufig wird mit dem Schlagwort "Circo" alles das auf einem schweinehaltenden Betrieb erklärt, was mit Standardmaßnahmen nicht behandelt werden kann. Um die ursächliche Beteiligung des Circovirus - gelegentlich auch einmal als "Zirkusvirus" verballhornt - zu belegen, muss das Virus und die typischen Veränderungen in den Lymphknoten auch tatsächlich nachgewiesen werden. So gestattet allein das Auftreten von Hautveränderungen und Fieber noch nicht die Diagnose "Circovirose". Hautveränderungen können auch durch Staphylokokken, Räudebbedingten Juckreiz oder einen Zinkmangel hervorgerufen werden. Im letztgenannten Fall wären die Zink- und Kalziumgehalte und das Mengenverhältnis beider Substanzen im Futter zu prüfen.