Eimerien: Im Darm und in der Umwelt
Die Entwicklung der Eimerien kann man in drei Phasen einteilen:
1. eine ungeschlechtliche Vielteilung,
2. gefolgt von einer sexuellen Vermehrung, die beide im Wirt (endogen) stattfinden,
3. sowie die in der Außenwelt (exogen) ablaufende Reifung der Oozysten (Sporulation).
Zur Infektion kommt es durch die orale Aufnahme von sporulierten
umweltresistenten Dauerstadien, den Oozysten, die jeweils acht
Einzelparasiten, die Sporozoiten, enthalten. Diese werden im Darm
unter dem Einfluss von Verdauungsenzymen freigesetzt, dringen
artspezifisch in verschiedene Schichten der Schleimhaut ein und
entwickeln sich intrazellulär durch ungeschlechtliche Teilung zu so
genannten Meronten weiter, die je nach Art Hunderte oder
sogar Tausende Merozoiten enthalten können. (1)
Die Merozoiten befallen nach Ausreifung neue Zellen, in denen die zweite Teilungsgeneration
heranwächst. Aus dieser gehen nach erneuter intrazellulärer Vermehrung die männlichen und
weiblichen Gameten hervor, die nach Verschmelzung zur Zygote und nachfolgender Ausbildung einer Hülle neue Oozysten bilden. Diese
gelangen mit dem Kot ins Freie, sind aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht infektiös.
Unter dem Einfluss von Luftsauerstoff erfolgt nun die Sporulation, also die Teilung des aus der Zygote hervorgegangenen Sporonten in vier
Sporozysten mit je zwei Sporozoiten. Erst durch die Sporulation erlangen die Oozysten ihre Infektiosität. Die Geschwindigkeit, mit der
dieser Schritt abläuft, ist abhängig von der Eimeria-Art und den Umweltbedingungen, insbesondere der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. (1)
Literatur:
(1) Najdrowski, M.
Eine weit verbreitete Krankheit - Kokzidiose des Rindes
Großtierpraxis 6:02, 20-26 (2005)