Tierärzteverband begrüßt erstmalige Veröffentlichung der in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotikamengen

(bpt) – Seit 2011 sind die pharmazeutischen Unternehmer gesetzlich verpflichtet, die Antibiotika-Abgabemengen in der Tiermedizin an das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information, kurz DIMDI, zu melden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat heute eine erste Auswertung der DIMDI-Zahlen vorgelegt.

Der bpt begrüßt, dass die Vollerfassung der Antibiotika-Abgabemengen nun endlich realisiert ist. „Die vollständige Erfassung ohne Ausnahme hatten wir immer eingefordert“, erklärt bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz dazu und verweist auf die bpt-Stellungnahmen zum DIMDI-Verordnungsentwurf. Erfreulich ist aus Sicht des bpt, dass die erste Auswertung der DIMDI-Zahlen zeigt: Die für die Humanmedizin wichtigen Wirkstoffgruppen haben offensichtlich nur eine geringe Bedeutung in der Tiermedizin. Entsprechend wenig Reserveantibiotika (11,8 Tonnen) werden demnach bei Tieren eingesetzt. „Das belegt deutlich den verantwortungsvollen Umgang bei der Verschreibung und Anwendung von Antibiotika durch die praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte,“ stellt der bpt-Präsident fest.

„Mit den heute veröffentlichten Zahlen wissen wir, welche Mengen von unterschiedlichen antimikrobiellen Substanzen in den deutschen Markt abgegeben werden. Nun müssen wir im zweiten Schritt untersuchen, wo und wie diese Substanzen angewandt werden, um eine Analyse der Situation vornehmen zu können“, erläutert Götz das weitere Vorgehen. Einen exakten Überblick über den tatsächlichen Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung kann nach Auffassung des Tierärzteverbandes nur das Anibiotikamonitoring über QS geben. Dies ist für den Bereich Mastgeflügel zum 1. April diesen Jahres und für Mastschweine am 1. September gestartet. Über 500 praktizierende Tierärztinnen und Tierärzte arbeiten bereits in diesem freiwilligen System mit, das mindestens 90 Prozent aller Masttierbestände erfasst. Der bpt war und ist intensiv in die Umsetzung des QS-Anitibiotikamonitorings eingebunden. Nun gilt es, die im Rahmen des Monitorings gewonnen Zahlen zügig auszuwerten.