Tierarzneimittelmarkt 2011: Antibiotikasegment stagniert

München (aho) – Dr. Martin Schneidereit, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT) , erläuterte während der 26. BfT-Mitgliederversammlung am 4. Mai 2012 in München die Marktzahlen für 2011. „Im vergangenen Jahr waren Antiparasitika und Pharmazeutische Spezialitäten die Wachstumstreiber des Tierarzneimittelmarktes. Insgesamt hat sich das Wachstum des Gesamtmarktes auf 736 Mio Euro bei einem Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr weiter abgeschwächt“, so ein Fazit. Die Stagnation des Antibiotikasegmentes habe sich weiter fortgesetzt, erstmalig seien auch Injektionsantibiotika betroffen gewesen. Lediglich Mastitisprodukte und Trockensteller hätten mit mehr als drei Prozent eine erkennbare Aufwärtstendenz gezeigt. „Die verhaltene Marktentwicklung der Antiinfektiva erklärt sich einerseits aus den Unsicherheiten durch die politische Diskussion“, erläuterte Schneidereit diese Entwicklung, „anderseits ist auch eine erhebliche Marktsättigung durch eine Vielzahl von Generikaprodukten zu erkennen“.

Nur geringe Impulse habe der Impfstoffsektor mit 1,4 Prozent Wachstum gezeigt. Lediglich Geflügel- und Pferdeimpfstoffe stellten mit jeweils über acht Prozent eine Ausnahme dar.

Hobby-Tierhalter informieren sich gut

Nach wie vor gut entwickelten sich Wurm- und Flohmittel in allen Bereichen, vor allem beim Hobbytier zeige sich eine weiter zunehmende Behandlungshäufigkeit. Als Gründe dafür nannte der BfT-Geschäftsführer eine bessere Aufklärung der Tierhalter und einen hohen Infektionsdruck sowie dadurch bedingt regelmäßigere Behandlungen. Allerdings lasse im europäischen Vergleich die Behandlungsintensität in Deutschland noch zu wünschen übrig.

Marktaufteilung unverändert

Das am stärksten wachsende Segment seien erneut die Pharmazeutischen Spezialitäten mit mehr als sieben Prozent gewesen. „Nutztier- und Hobbytierprodukte wuchsen im vergangenen Jahr in etwa im gleichen Umfang, so dass das Verhältnis der beiden Produktbereiche mit 51 zu 49 Prozent unverändert zum Vorjahr geschätzt wird“, fasste Dr. Martin Schneidereit zusammen.