Krisenstab übt Umgang mit Afrikanischer Schweinepest
[Foto: Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein] Siegen (aho) – Seit dem Nachweis der Afrikanischen Schweinepst (ASP) bei Wildschweinen Anfang September 2018 in Belgien wird ein Ausbruch auch in Deutschland immer wahrscheinlicher. Um für den Fall der Fälle gut vorbereitet zu sein, führt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den jeweiligen Kreisveterinärämtern landesweit Übungen durch, in denen das richtige Vorgehen geübt wird. So auch im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Angenommenes Szenario: In einem Waldstück bei Bad Laasphe wird ein totes Wildschwein gefunden. Zur Klärung der Todesursache wird das Tier zur Untersuchung in das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen gebracht. Einen Tag später dann das Ergebnis: Das Wildschwein war mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert.
An der vom Veterinäramt des Kreises Siegen-Wittgenstein durchgeführten Tierseuchenübung, nahmen Vertretern von Polizei, Feuerwehr, der Jagdbehörde, des Ordnungsamtes der Stadt Bad Laasphe, der betroffenen Jagdbezirke, Hundeführern und dem Kreislandwirt teil. Insgesamt waren 25 Mitarbeiter im Krisenstab involviert.
Bei der Übung wurden die notwendigen Schritte vom Fund eines infizierten Tieres, über die Aktivierung des lokalen Krisenstabs, bis hin zur genauen geographischen Eingrenzung des Gefährdeten Gebietes erläutert. In einem weiteren praktischen Teil ging es außerdem um das Aufspüren von Wildschweinkadavern. Unterstützt wurden die Mitarbeiter dabei von speziell ausgebildeten Jagdhunden: „Im Falle des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest können diese Hunde deutlich effektiver Kadaver aufspüren als Personensuchtrupps es könnten“, erklärt Kreisveterinär Dr. Ludger Belke.
Jagdhunde unterstützen Mitarbeiter
Zum Einsatz kamen Jagdhunde der Rasse „Pudelpointer“ und „Deutsch-Drahthaar“, die sich durch eine besondere jagdliche Ausbildung auszeichnen: „Die erstmals in NRW bei einer Tierseuchenübung eingesetzten Hunde gehören zu den sogenannten Bringselverweisern. Sie suchen eigenständig und signalisieren mit dem Bringsel im Maul ihrem Hundeführer, dass das tote Tier aufgespürt wurde und führen ihn anschließend dorthin“, so Dr. Belke weiter.
Die Jagdhunde tragen das sogenannte Bringsel, z.B. ein Leinensäckchen oder ein Lederstück, am Halsband und sind so trainiert, dass sie am verendeten Tier angekommen diesen Gegenstand ins Maul nehmen – das Zeichen für den Hundeführer, dass die Suche erfolgreich war.
Das Veterinäramt des Kreises Siegen-Wittgenstein steht nun in engem Kontakt mit der Jägerschaft, um weitere Jäger mit ihren Hunden für diese Aufgabe zu gewinnen.
„Wir freuen uns, dass die Übung so erfolgreich verlaufen ist. Die lokal gewonnenen Erkenntnisse können jetzt auch anderen Veterinärbehörden helfen, sich noch effektiver auf einen möglichen Ausbruch der ASP vorzubereiten“, unterstreicht Landrat Andreas Müller.
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