Newcastle Krankheit in Bayern
Paris / Bonn (aho) – In Bayern ist die Newcastle Krankheit bei Tauben ausgebrochen. Wie das Internationale Tierseuchenamt in Paris unter Berufung auf die in Bonn angesiedelte Unterabteilung Tiergesundheit und Lebensmittelhygiene des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mitteilt, wurde das Paramyxovirus-1 in einer Federtierhaltung mit 142 Hühnern, 26 Gänsen, 70 Enten, 7 Puten und 306 Tauben in Prenzing bei Ering (Rottal-Inn) festgestellt. Offensichtlich sind nur die Tauben betroffen.
Hintergrund
Die Newcastle-Krankheit ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Krankheit. Bereits der Verdacht muss von Tierhaltern und Tierärzten dem zuständigen Amtstierarzt gemeldet werden. Die Viruskrankheit kann leicht mit der Vogelgrippe verwechselt werden.
Neben den üblichen Maßnahmen, die ein Tierhalter in Zeiten erhöhter Seuchengefahr zu beachten hat (wie etwa Absonderung erkrankter Tiere, keine Marktbeschickungen, keine Zukäufe, Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen, keine fremden Personen in den Stall lassen) muss dringlichst auf die Impfpflicht der Geflügelhalter hingewiesen werden. Danach hat jeder Besitzer eines Hühner- oder Truthühnerbestandes seine Tiere durch einen Tierarzt regelmäßig gegen Newcastle-Krankheit impfen zu lassen.
Die Krankheit wird durch ein Paramyxovirus verursacht und ist außerordentlich ansteckend für Hühner und Truthühner, aber auch für Fasane, Rebhühner und Wachteln, in seltenen Fällen auch für Wassergeflügel und Wildgeflügel. Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt über die Atmungsluft und über Kontakte, etwa im Stall, auf Geflügelmärkten oder Transporten sowie über Nahrungsaufnahme.
Neben plötzlichen Todesfällen zeigen erkrankte Tiere Fieber bis 43 Grad Celsius, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Durst, gesträubtes Gefieder, Durchblutungsstörungen mit häufig dunkler Verfärbung des Kammes, Atemnot, Niesen, Röcheln, Schleimhautabsonderungen und grünlich-wässrigen Durchfall. Innerhalb von fünf Tagen nach Ausbruch der Krankheit sterben viele Tiere.