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Anziehende Preise: Vorschau auf die Schlachtviehmärkte im März

(ZMP) – Das Schlachtviehangebot wird im kommenden Monat begrenzt sein. Das gilt vor allem für Jungbullen. Aber auch Kühe und Schweine sind eher knapp. Daher ist mit festen bis steigenden Preisen zu rechnen, die das Vorjahresniveau deutlich übertreffen. Die Fleischnachfrage dürfte sich vor Ostern zumindest teilweise beleben.

Schlachtkühe seit Jahresbeginn knapp

Die bisherige Entwicklung am deutschen Schlachtkuhmarkt seit dem Jahreswechsel deutet auf ein begrenztes Schlachtkuhangebot und ein stabiles bis festes Preisniveau für weibliches Schlachtvieh auch im Vorschaumonat hin. Gegenüber Dezember vergangenen Jahres konnten sich die Notierungen für Kühe der Klasse O3 im Januar um fast 20 Prozent befestigen. Selbst der vergleichsweise deutliche Preisrückgang für Jungbullen Ende Januar zeigte nur geringe Wirkung auf den Schlachtkuhpreis. Im März dürften Schlachtkühe bei stetiger Abnahmebereitschaft der Schlachtunternehmen aus derzeitiger Sicht 40 bis 50 Cent je Kilogramm mehr kosten als ein Jahr zuvor.

Einen leichten Dämpfer könnten die Schlachtkuhpreise allenfalls dann erhalten, wenn die Milchmenge im Ende März auslaufenden Milchwirtschaftsjahr deutlicher überschritten werden sollte, als dies bislang erwartet wird. In diesem Fall könnte das Schlachtkuhangebot in den ersten Märzwochen aufgrund von Abstockungsmaßnahmen kurzfristig höher ausfallen. Sicher ist dies jedoch nicht, da bereits viele Landwirte in den zurückliegenden Wochen und Monaten ihre Milchkuhherden um ausselektierte Kühe bereinigt haben.

Jungbullen voraussichtlich deutlich teurer

Die Preisentwicklung am Jungbullenmarkt stand in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres ganz im Zeichen der Agrarreform. Die Übergangsregelung im Bereich der Sonderprämien für männliches Schlachtvieh führte nämlich ab der zweiten Januarhälfte zu einem deutlich erhöhten Jungbullenangebot und rückläufigen Notierungen. Da sich die Übergangsfrist für die Gewährung der Sonderprämie bis Ende Februar erstreckt, ist in Abhängigkeit von der Entwicklung des Preisniveaus für männliche Schlachtrinder im Februar erneut mit einem deutlichen Anstieg des Jungbullenangebots in der zweiten Februarhälfte zu rechnen, da sich nicht wenige Bullenmäster letztmalig die Sonderprämie sichern wollen.

Infolge dieser deutlich erhöhten Abgabebereitschaft in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wird das Jungbullenangebot im März sehr begrenzt ausfallen. Mitte Februar bestätigten vergleichsweise niedrige Schlachtgewichte diese Tendenz. Im März kann daher damit gerechnet werden, dass die Notierungen für Jungbullen einen merklichen Sprung nach oben machen. Ohnehin wird sich das Preisniveau für männliche Rinder im Jahresverlauf deutlich über dem der vergangenen Jahre bewegen.

Die Rindfleischnachfrage kann zudem im März Impulse erhalten. Insbesondere Keulenware und die edleren Teilstücke dürften über die Osterfeiertage wieder verstärkt gefragt sein. Auch im Exportbereich dürfte sich der Handel wieder beleben, insbesondere mit Russland.

Steigende Schweinepreise zu erwarten

Nach dem Jahreswechsel gaben die Auszahlungspreise für Schlachtschweine aufgrund der schwachen Schweinefleischnachfrage und des reichlichen Angebotes von Woche zu Woche merklich nach. Mit dem Monatswechsel Januar/Februar drehte sich jedoch der Markt, Schweine standen wieder in deutlich kleineren Stückzahlen zur Verfügung, und Schlachtunternehmen mussten innerhalb einer Woche deutlich tiefer in die Tasche greifen, um genügend Schweine für ihren Bedarf zu bekommen. In der ersten Februarwoche bewegte sich der Auszahlungspreis für Schweine der Fleischhandelsklasse E zwischen 1,45 und 1,47 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.

Auch nach den Karnevalstagen im Februar setzte sich dieser Trend fort, obwohl Schlachtunternehmen zunehmend Probleme bei der Umsetzbarkeit der Preissteigerungen auf der Seite der Fleischvermarktung beklagten. Aus derzeitiger Sicht sind für den März aufgrund des zu erwartenden begrenzten Schweineangebotes und der wieder stetigen Schweinefleischnachfrage zumindest feste, vielleicht sogar weiter steigende Schweinepreise zu erwarten. Ob sich der Preis für Schweine der Klasse E im März auf einem Niveau von über 1,55 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht einpendeln kann, wie es die Akteure an der Warenterminbörse in Hannover erwarten, ist nicht sicher.

Feste bis steigende Ferkelpreise

Nachdem die Ferkelpreise im Verlauf des Januar infolge der Preisabschläge für Schlachtschweine leicht zur Schwäche neigten, drehte sich der Ferkelmarkt Anfang Februar wieder. In Erwartung steigender Schlachtschweinepreise in den kommenden Monaten hat sich die Aufstallbereitschaft der Mäster merklich belebt. Eine zügige Ferkelnachfrage ist auch im März zu erwarten, und die Ferkelproduzenten werden sich wohl über steigende Erlöse freuen können. Diese dürften rund zehn Euro je Ferkel über dem Durchschnitt des Vorjahres liegen.

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