Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

Europa hat genug Fleisch

L P D – Insgesamt gesehen, erzeugen die Bauern in den 15 alten Mitgliedsländern der Europäischen Gemeinschaft etwas mehr Fleisch, als verbraucht wird: Der Selbstversorgungsgrad lag im vergangenen Jahr mit 105 Prozent knapp über dem Bedarf. Zwischen den einzelnen Mitgliedsländern bestehen jedoch gravierende Unterschiede im Umfang der Fleischerzeugung. So erzeugte Dänemark mit 386 Prozent Selbstversorgungsgrad ein Mehrfaches des Eigenverbrauchs an Fleisch. Auch Irland (268 Prozent Selbstversorgungsgrad), die Niederlande (187 Prozent) sowie Belgien und Luxemburg (178 Prozent) erzeugten weit mehr Fleisch, als in den eigenen Landesgrenzen verspeist wurde. In Frankreich mit 111 Prozent, Spanien (109 Prozent), Österreich (109 Prozent) und Finnland (108 Prozent) überstieg die Erzeugung den Eigenbedarf nur wenig. Alle übrigen EU-Länder konnten sich aus eigener Produktion nicht vollständig mit Fleisch versorgen und waren auf Importe angewiesen. Die größten Versorgungslücken hatte Griechenland mit einem Selbstversorgungsgrad von nur 58 Prozent. In Deutschland reichte die Eigenerzeugung an Fleisch immerhin noch für 92 Prozent des Bedarfs. Auch in Schweden lag der Selbstversorgungsgrad noch bei 81 Prozent. In Portugal (76 Prozent), Italien (75 Prozent) und Großbritannien (74 Prozent) konnte der Fleischbedarf dagegen nur zu drei Vierteln aus eigener Erzeugung gedeckt werden.

Mit Schweinefleisch konnte sich die EU im vergangenen Jahr zu 110 Prozent aus eigener Erzeugung versorgen. Dabei taten sich die Dänen besonders hervor; sie erzeugten immerhin das Sechsfache des Eigenbedarfs und bedienten in großem Umfang ihre Exportmärkte in Japan, Großbritannien, zunehmend aber auch in Deutschland. Ebenfalls weit über dem Eigenbedarf an Schweinefleisch produzierten die Niederlande mit 233 Prozent, Belgien/Luxemburg mit 223 Prozent und Irland mit 160 Prozent. Nicht genügend Schweinefleisch zur Eigenversorgung wurde lediglich in Schweden, Portugal, Großbritannien, Italien und Deutschland erzeugt, Griechenland konnte seinen Bedarf sogar nur zu 44 Prozent selbst decken.

Anders liegen die Verhältnisse beim Rindfleisch, mit dem sich die 15-er Gemeinschaft nur zu 98 Prozent aus eigener Produktion versorgen kann. Dabei standen die Iren einsam an der Spitze, ihr Selbstversorgungsgrad lag bei 717 Prozent. Das bedeutet bereits einen drastischen Rückgang, denn vier Jahre zuvor betrug die Eigenproduktion auf der grünen Insel sogar 1.034 Prozent des Bedarfs! Deutschland schaffte immerhin noch 127 Prozent Eigenversorgung, während die Griechen wiederum mit nur 27 Prozent Selbstversorgung „Tabellenletzter“ waren. Beim Geflügel deckte die Eigenproduktion den Bedarf im EU-Mittel zu 102 Prozent. In Deutschland wurden jedoch nur 71 Prozent des Bedarfs erzeugt, während Dänemark auch beim Geflügel mit 180 Prozent den höchsten Selbstversorgungsgrad hatte. Während der Selbstversorgungsgrad der EU mit Schweinefleisch in den vergangenen Jahren einigermaßen konstant blieb, ist er bei Rind- und Geflügelfleisch bei rückläufiger Erzeugung leicht gesunken und hat bei Rindfleisch erstmalig die 100-Prozent-Marke unterschritten.

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.