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Ist Forschung zu Grüner Gentechnik in Deutschland nicht mehr möglich?

Frankfurt/Main (idw) – Erneut wurde in der vergangenen Woche der behördlich genehmigte Freilandversuch einer wissenschaftlichen Einrichtung komplett verwüstet und der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn damit unterbunden. Die Genehmigung durch alle damit befassten Institutionen war erfolgt, da der Versuch als unbedenklich für Mensch, Tier und Umwelt bewertet wurde. Es entstand ein finanzieller Schaden von rund 250.000 Euro. Der vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) in Golm durchgeführte Freisetzungsversuch mit Kartoffeln, denen ein Gen aus dem Hornklee eingefügt worden war, sollte der Grundlagenforschung dienen. Er hatte zum Ziel, ein besseres Verständnis über die Auswirkungen der zellulären Sauerstoffversorgung auf den Kohlenhydratstoffwechsel in der Kartoffelknolle zu erlangen.

Wissenschaftler und entsprechende Forschungseinrichtungen sind und waren stets bemüht, die Öffentlichkeit über Potentiale und mögliche Risiken bei der Anwendung der Grünen Gentechnik zu informieren und stellen sich jederzeit der öffentlichen Diskussion. „Allerdings kann eine solche Diskussion nur mit sachlichen, faktisch nachvollziehbaren Argumenten und nicht durch das bewusste Schüren von Emotionen geführt werden. – Hier sollten Wissenschaftler, egal ob sie sich zu Kritikern oder Befürwortern zählen, sehr festgelegt sein,“ unterstreicht Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany vom Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG).

Anonyme Zerstörer haben keine Argumente. Sie sind kriminell, sie sind feige und zeigen vor allem ihre Unfähigkeit, sich mit den tatsächlichen Sachverhalten zu befassen. Sie zwingen der Öffentlichkeit ihren Willen auf, verhindern das Zustandekommen neuer Erkenntnisse – und damit möglicherweise auch neuer Sichtweisen. Nicht zuletzt fügen sie der Gemeinschaft erheblichen finanziellen Schaden zu.

„Während die EU-Kommission in ihrer jüngst veröffentlichten „Vision 2025 – Pflanzen für die Zukunft“ die Potenziale der Grünen Gentechnik in Hinblick auf Ernährung oder nachhaltige Anbaumethoden noch einmal deutlich unterstrichen hat, wird es Wissenschaftlern hierzulande quasi unmöglich gemacht, diese gegebenenfalls nutzbar zu machen,“ bedauert Prof. Dr. Hans-Jörg Jacobsen, Präsident des Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e.V. (vdbiol). „Die Zerstörung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben, die schließlich auch durch Steuergelder finanziert werden, ist öffentlich zu verurteilen und entsprechend zu verfolgen. Der Forschungsstandort Deutschland wird durch solche gesetzeswidrigen Aktionen nachhaltig geschädigt,“ ergänzt Prof. Dr. Heinz Saedler, Direktor am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung.

Die Unterzeichner fordern Umweltverbände und Politiker aller Parteien insbesondere aber die Bundesregierung auf, sich von Feldzerstörungen öffentlich zu distanzieren, indem sie diese deutlich verurteilen.

Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG), Frankfurt/Main Genomanalyse im Biologischen System Pflanze (GABI), Golm Hochschule Nürtingen, FG Phytomedizin / Biotechnologie Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK),Gatersleben Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Köln Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e.V. (vdbiol), München Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften(VBBM), Frankfurt/Main

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