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Tödliche Vergiftung: Herbstzeitlose mit Bärlauch verwechselt

Stuttgart / Reutlingen (lme) – In der vergangen Woche wurde in Reutlingen ein älteres Ehepaar tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass die Todesursache im Verzehr von selbst gesammelten Blättern der Herbstzeitlose, die mit Bärlauch verwechselt worden waren, zu suchen ist. Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum von Baden-Württemberg weist deshalb auf die Gefahren beim Sammeln von Bärlauchblättern hin. Bärlauch erfreue sich einer stetig steigenden Beliebtheit zur Würzung von Speisen. Die gestielten, langen und schlanken Bärlauchblätter eigneten sich als milder Knoblauchersatz. Beim Sammeln von wild wachsenden Bärlauchblättern sei größte Vorsicht geboten. Die Blätter seien für das ungeschulte Auge mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlose, aber auch des Maiglöckchens leicht zu verwechseln. Beide Pflanzen speicherten auch in ihren Blättern Inhaltsstoffe, die zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen könnten.

Vergiftungsgefahr und Fuchsbandwurm

Bei einer Vergiftung mit Herbstzeitlose treten die ersten Vergiftungszeichen 2 – 24 Stunden nach dem Essen auf in Form von Erbrechen, Krämpfen und Durchfall. Weiterhin erfolgt eine schwerwiegende Kreislaufschädigung. Die Giftwirkung der Herbstzeitlose bleibt auch beim Kochen, der Lagerung und der Trocknung erhalten. Eine Vergiftung durch Maiglöckchenblätter zeichnet sich durch Ãœbelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe sowie Kreislaufschädigung aus.

Die Blätter von Bärlauch, Herbstzeitlose und Maiglöckchen treten zur gleichen Jahreszeit auf. Die Pflanzen wachsen oft auf den gleichen Böden. Eine Möglichkeit Bärlauchblätter von Blättern der Herbstzeitlose oder des Maiglöckchens zu unterscheiden, ist ein Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Während sich beim Bärlauch der typische an Knochlauch erinnernde Geruch einstellt, tritt bei den anderen Blättern kein Geruch auf. Vorsicht, die Hände dann sofort gründlich waschen.

Komme es zu Beschwerden nach dem Genuss von Bärlauch oder von Lebensmitteln die mit Bärlauch gewürzt wurden, sollte unmittelbar ein Arzt aufgesucht werden.

Eine weitere Gefahr könne auf den wild wachsenden Bärlauchblättern lauern. An ihnen könnten Eier des „kleinen Fuchsbandwurms“ haften. Dieser ist für den Menschen gefährlicher als ein gewöhnlicher Bandwurm. Die Gefahr einer Erkrankung kann durch gründliches Waschen der Blätter unter fließendem Wasser nach der Ernte verringert werden. Beim Einfrieren in haushaltsüblichen Gefrierfächern oder -truhen werden die Fuchsbandwurm-Eier nicht abgetötet. Die Eier werden erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad zerstört. Beim Verzehr von rohen Blättern bietet der in kontrollierten Kulturen gezüchtete Bärlauch die größte Sicherheit.

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