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EU-Rindfleischmarkt in 2003 unterversorgt

(ZMP) – Im Jahr 2003 wurde in der EU-15 erstmals weniger Rindfleisch erzeugt als verbraucht. Auch für den Rest des laufenden Jahres sowie für 2005 wird sich an dieser Situation nach Einschätzung der Experten im Prognoseausschuss der EU-Kommission nichts ändern. Für das gesamte Jahr 2004 wird ein leichter Rückgang der Rind- und Kalbfleischproduktion um etwa ein Prozent auf 7,28 Millionen Tonnen erwartet. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Entwicklung in Frankreich zurückzuführen, wo die Produktion aufgrund geringerer Schlachtgewichte um etwa 4,5 Prozent sinken soll. Für Deutschland ist gleichfalls mit einer geringeren Erzeugung zu rechnen, wobei der Rückgang mit minus 2,7 Prozent sehr viel kleiner ausfallen dürfte als 2003. In den ersten drei Monaten kamen in den meldepflichtigen Betrieben sogar etwas mehr Rinder zur Schlachtung, weil insbesondere der Milchkuhbestand infolge der absehbaren Quotenüberlieferung stärker reduziert wurde. Dafür dürften allerdings in den nächsten Monaten die Schlachtungen etwas stärker zurückgehen. Anders als in Deutschland und Frankreich wird für Spanien und das Vereinigte Königreich ein leichter Produktionszuwachs um knapp zwei Prozent erwartet und in den Niederlanden um 3,3 Prozent. In Italien dürfte sich die Produktion auf dem Vorjahresniveau halten. Für den Verbrauch am EU-Markt wird für 2004 ein geringfügiger Rückgang um 0,8 Prozent prognostiziert. Und auch der Blick über die Grenzen der EU hinaus kann aus Sicht der Landwirte nicht überaus optimistisch stimmen. Denn sowohl die Auswirkungen der EU-Osterweiterung als auch der Agrarreform sind noch nicht abzuschätzen. So kosteten beispielsweise R-Bullen in Polen Mitte März rund 1,35 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und auch die Schlachtkuhpreise lagen deutlich unterhalb des EU-Niveaus. Mittelfristig ist zwar mit einer Preisangleichung zu rechnen, doch in den ersten Monaten nach dem Beitritt sind hier Turbulenzen nicht auszuschließen. Des Weiteren kommt hinzu, dass die Exporte nach Russland ab dem 1. Mai zurzeit auf der Kippe stehen. Denn Russland hat angekündigt, die Grenzen für EU-Fleisch ab diesem Zeitpunkt zu schließen, wenn die EU kein einheitliches Veterinärzertifikat nach russischen Vorstellungen einführt. Sollte der Einfuhrstop des wichtigsten EU-Kunden, der 60 Prozent der Drittlandsexporte aufnimmt, Realität werden, dürften Marktstörungen und Preisdruck die Folge sein. Aus diesem Szenario folgert man in Brüssel, dass die Preise für Jungbullen der Handelsklasse R3 im EU-Durchschnitt mit 2,65 Euro je Kilogramm um etwa vier Cent unter dem Wert des ersten Halbjahres 2003 liegen werden. Da die Preise sich aber im zweiten Halbjahr 2004 etwas besser halten dürften als im zweiten Halbjahr 2003, dürften die Bullenmäster im Jahresmittel 2004 in etwa so viel erlösen wie 2003. Bei den Schlachtkuhpreisen sind die Prognosen nicht einheitlich. Während in Belgien, Dänemark, Deutschland, Österreich und Großbritannien mit etwas schwächeren Preisen im Jahresdurchschnitt 2004 gerechnet wird, erwartet man in Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland anziehende Notierungen. Durchweg fest wird die Lage am Schlachtkälbermarkt beurteilt, das erreichte Preisniveau von 2003 dürfte sich 2004 problemlos halten lassen.

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