(lid) – Die slowakische Milchwirtschaft steht nach Angaben der Bauern und Milchverarbeiter kurz vor dem Zusammenbruch. Schon im kommenden April könnte der Milchüberschuss ein Volumen von mehr als 45 Millionen Liter erreichen, zitiert der österreichische Agrarpressedienst eine Pressburger Tageszeitung. Falls das Landwirtschaftsministerium umgerechnet nicht mindestens 9,61 Millionen Franken für Exportförderungen zur Verfügung stelle, drohten der Slowakei nach dem EU-Beitritt Sanktionen wegen unerlaubt hoher Lagerbestände, warnt die slowakische Milchbranche. Die Sanktionen könnten höher ausfallen als die zum Abbau der Reserven nötige Summe, heisst es. Derzeit seien die Exportförderungen des Wirtschaftsministeriums für Milchprodukte ungenügend dotiert, kritisierte der Vorsitzende des Slowakischen Milchwirtschafts-Verbandes, Jan Blchac. Das Ministerium stelle nur 47,4 Prozent der nötigen Summe zur Verfügung. Verschärft hat sich die Situation durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Milchprodukte auf 19 Prozent. Seit Jahresbeginn ist der Milchabsatz in der Slowakei um 20 Prozent zurückgegangen.