Fleisch-Skandal: Wurde der kontrollierende Tierarzt >>geschmiert<
Frankfurt/Oder / Berlin (lme) – Im brandenburgischen Lebensmittel-Skandal haben die beauftragten Labore 20 von 38 untersuchten Proben beanstandet. Demnach waren laut einem Bericht der „Märkischen Oderzeitung“ (MOZ) je drei getestete Fleisch- und Wurstwaren nicht zum Verzehr geeignet oder eingeschränkt genusstauglich. Bei zwei Proben aus dem beschuldigten Stahnsdorfer Betrieb (Potsdam-Mittelmark) ergab die Analyse erhöhten Keimgehalt, in zwölf Fällen war die Kennzeichnung mangelhaft: es fehlten Anschrift oder EU-Stempel, berichtet die MOZ.
Die Potsdamer Staatsanwaltschaft wollte sich gegenüber der Presse zu den andauernden Ermittlungen gegen den Betrieb nicht äußern. Gegen den Geschäftsführer und einen Filialleiter besteht Betrugsverdacht. Zudem soll ein Veterinär im Zusammenhang mit seiner Kontrolltätigkeit in dem Unternehmen Zuwendungen entgegen genommen haben. Der Stahnsdorfer Betrieb versah nach Erkenntnissen der Ermittler Ware mit neuen Etiketten und lieferte seit längerem Lebensmittel mit überschrittenem Verfallsdatum etwa an Hotels und Seniorenheime.
Insgesamt wurden laut MOZ 66 Lebensmittelproben untersucht, 38 davon im Berliner Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT). Die übrigen 28 Proben hatte das Landeslabor Brandenburg in Frankfurt (Oder) unter die Lupe genommen und nur vier davon nicht beanstandet, berichtet die Zeitung weiter.