Byrne fordert Konsumentenschutz auf wissenschaftlicher Basis
(lid) – EU-Kommissar David Byrne verlangt, dass die Regeln für den Konsumentenschutz in der EU den Boden der Wissenschaftlichkeit nicht verlassen dürfen. Der Konsument löse seine Empfindung für Gefahren bei Lebensmitteln zu sehr von den Erkenntnissen der Wissenschaft ab, bemerkte Byrne anlässlich einer Konferenz über Risikowahrnehmung in der Öffentlichkeit und spielte dabei auf die Grüne Gentechnik an. Dies sei eine typisch europäische Reaktionsweise, dagegen sei das Vertrauen in die Wissenschaft in den USA grösser. Es wäre der falsche Schluss, Politik zu sehr nach den kulturell und individuell unterschiedlichen Wahrnehmungen des Risikos durch den Konsumenten auszurichten, zitiert der österreichische Agrarpressedienst AIZ den Kommissar. Bei der Gentechnik sei die Kommission dem Misstrauen der Verbraucher entgegen gekommen, in dem sie für genaue Kennzeichnungsregeln gesorgt und die Rückverfolgbarkeit von GVO-Lebens- und Futtermitteln ermöglicht habe. Bei der Zulassung der kommenden GVO-Produkte sei Byrne aber nicht bereit, die von Wissenschaftern bescheinigte Ungefährlichkeit zu ignorieren und stattdessen auf anders lautende Risikowahrnehmungen eines Teils der Bevölkerung einzugehen.