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Regionale Lebensmittel oft energieintensiver als >>globale<<

Gießen (lme) – Fruchtsäfte aus der Region, in der Region vermarktet, können unter Einbeziehung aller Transportaufwendungen pro Liter bis zu achtmal mehr Energie verbrauchen als Fruchtsäfte, deren Rohstoffe rund 10.000 km weit transportiert werden. Lammfleisch aus der Region kann einschließlich aller regionalen Transporte dreimal mehr Energie pro Kilogramm erfordern als Lammfleisch aus Neuseeland, das per Schiff und LKW über eine Entfernung von rund 14.000 km weit transportiert wird. Diese brisanten Ergebnisse eines laufenden Forschungsprojektes an der Professur für Haushaltstechnik der Justus-Liebig-Universität Gießen stellen die landläufige Meinung, regionale Lebensmittel verursachten generell weniger Energieverbrauch für Produktion und Distribution, sehr in Frage.

Auf Grund der vorliegenden Daten, die auf langjährigen weltweiten Erhebungen beruhen, zeigt sich sehr deutlich, dass die Transportentfernungen selbst praktisch keinen Einfluss auf den Energieverbrauch haben. Vielmehr hängt der Energieverbrauch entscheidend von der Auslastung der Produktions- und Transportmittel ab, deren Effizienz unmittelbar mit der Betriebsgröße verknüpft ist.

Elmar Schlich, Professor am Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der Justus-Liebig-Universität, spricht in diesem Zusammenhang von „Ecology of Scale“ – der Ökologie der Betriebsgröße. Regionale Klein- und Kleinstbetriebe können energetisch bei weitem nicht mit größeren Betrieben konkurrieren. Nur wenn auch in der Region eine effiziente Mindestbetriebsgröße vorliege, könne zu Recht von Lebensmitteln mit „hoher ökologischer Qualität“ gesprochen werden. Lebensmittel unterscheiden sich hier nicht prinzipiell von anderen Waren. So fordere ja auch niemand generelle Regionalität im Non-Food-Bereich, also z. B. bei Waschmitteln, Hausgeräten, Kleidung, Möbeln oder Autos.

Die vorliegenden Forschungsergebnisse sind inzwischen international publiziert und wissenschaftlich anerkannt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) honorierte dies bereits mit der vorzeitigen Verlängerung des laufenden Projektes bis Ende 2004. Zur Zeit geht es um Datenerhebungen im Bereich hochwertiger Weine. Hier konkurrieren regionale Erzeugnisse mit Weinen aus Südafrika, Ungarn, den USA, Australien oder Chile. Erste Ergebnisse hierzu werden bis Ende des Jahres erwartet.

Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Elmar Schlich Professur für Haushaltstechnik Justus-Liebig-Universität Gießen Tel.: 0641/99-39350 %url4%e-mail%/%

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