Frankreich: Gammel-Lebensmittel als Verkaufsschlager
(lid) – In Frankreich haben im Zuge der Wirtschaftskrise derzeit LebensmittelgeschĂ€fte Konjunktur, die fast oder vollstĂ€ndig abgelaufene Ware zu Discountpreisen anbieten.
Die MĂ€rkte wĂŒrden derzeit wie Pilze aus dem Boden spriessen, berichtet die Nachrichtenagentur SDA. Angst um ihre Gesundheit haben die Franzosen dabei kaum – was zĂ€hlt, ist das gesparte Geld.
In Frankreich dĂŒrfen Lebensmittel nach dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verkauft werden. Ist dieses Datum ĂŒberschritten, können die Lebensmittel an QualitĂ€t und Geschmack verlieren, gefĂ€hrden aber nicht automatisch die Gesundheit.
Die BilligmĂ€rkte profitieren davon, dass die SupermĂ€rkte die Ware kurz vor dem Ablauf der Mindesthaltbarkeit aus dem Sortiment nehmen. Anders ist es beim Verfallsdatum, das auf Frischwaren wie Fleisch oder Milchprodukten vermerkt ist. Ist dieses abgelaufen, dĂŒrfen die Waren nicht mehr abgegeben werden. Viele Franzosen wĂŒrden in Zeiten von Arbeitslosigkeit und Rezession am Essen sparen, um bei anderen Verpflichtungen nicht kĂŒrzertreten zu mĂŒssen.
Manche GeschĂ€fte gehen sogar noch weiter und verkaufen Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum nicht nur in einigen Tagen ablĂ€uft, sondern lange ĂŒberschritten ist. So verkauft ein Markt in Troyes rund 200 Kilometer östlich von Paris Nudeln, Biscuits oder GetrĂ€nke, deren Mindesthaltbarkeitsangabe seit Monaten abgelaufen ist – dafĂŒr kosten die Waren teils nur ein Drittel der in normalen SupermĂ€rkten ĂŒblichen Preise.