Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

Melamin: Verbraucherministerium warnt vor chinesischen Bonbons ‚White Rabbit‘

Stuttgart (lme) – Das baden-wĂŒrttembergische Verbraucherministerium warnte am Mittwoch (1. Oktober) in Stuttgart vor dem Verzehr von chinesischen Bonbons ‚White Rabbit‘. Das Ministerium verwies dabei auf RĂŒckrufe des chinesischen Herstellers Guanshengyuan, einer Firma in der Shanghaier Bright-Food-Group, als auch des niederlĂ€ndischen Vertreibers Liroy B.V.. In den Bonbons wurde Melamin festgestellt. Bei dem Erzeugnis handelt es sich um Weichkaramellen (Bonbons), die zu 45 Prozent aus Milch hergestellt werden.

Das betroffene Erzeugnis wurde nach aktuellen Erkenntnissen auch in Baden-WĂŒrttemberg in den Verkehr gebracht. Das Verbraucherministerium weist daher ausdrĂŒcklich auf den RĂŒckruf der beiden Firmen hin. Verbrauchern, die diese Erzeugnis gekauft haben, wird vorsorglich empfohlen, die Bonbons nicht zu verzehren. Das Verbraucherministerium hat sofort nach Bekanntwerden der Melaminproblematik ein breites Untersuchungsprogramm in Baden-WĂŒrttemberg gestartet.

Bei dem in einer baden-wĂŒrttembergischen Bonbon-Probe des Produkts ‚White Rabbit‘ gemessenen Gehalt von 152 mg/kg ist nach einer ersten vom Untersuchungsamt vorgenommenen Risiko-AbschĂ€tzung mit dem Verzehr einzelner Bonbons noch keine konkrete Gesundheitsgefahr zu befĂŒrchten.

Nach den vorliegenden Informationen wurde der Verkauf der Bonbons der Marke ‚White Rabbit‘ gestoppt, die SĂŒĂŸigkeiten wurden weltweit zurĂŒckgerufen. Die LebensmittelĂŒberwachungsbehörden in Baden-WĂŒrttemberg sind informiert und werden soweit sich noch weitere Ware von der betroffenen Charge im Handel befindet, diese aus den Regalen entfernen.

Bei Melamin handelt es sich um eine Chemikalie, die zur Kunststoffherstellung eingesetzt wird. Die Chemikalie wurde beigemischt um kĂŒnstlich einen höheren Proteingehalt vorzutĂ€uschen.

Am 30. September ist die Eilverordnung ĂŒber das Verbot der Einfuhr bestimmter Lebensmittel, die Milch oder Milcherzeugnisse mit Herkunft oder Ursprung in China enthalten, in Kraft getreten. Danach dĂŒrfen Lebensmittel mit einem Milchanteil von 15 Prozent oder mehr in Deutschland nicht in den Verkehr gebracht werden, wenn sie Melamin in einer Menge von mehr als 2,5 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Lebensmittel aufweisen.

Zusatzinformation:

Die europĂ€ische Kommission hat am 26. September 2008 Sondervorschriften fĂŒr die BeschrĂ€nkung und Kontrolle der Einfuhr von Milch enthaltenden Erzeugnissen oder Milcherzeugnissen, deren Ursprung oder Herkunft China ist, erlassen.

Um das mögliche Gesundheitsrisiko durch die Belastung durch den Melamingehalt solch zusammengesetzter Erzeugnisse auszuschalten, sollen die Mitgliedstaaten dafĂŒr sorgen, dass alle zusammengesetzten Erzeugnisse, die mindestens 15 Prozent an Milcherzeugnissen mit Ursprung in China enthalten, vor der Einfuhr in die Gemeinschaft systematisch untersucht werden und dass alle Erzeugnisse, die nachweislich einen Melamingehalt ĂŒber 2,5 mg/kg aufweisen, unverzĂŒglich vernichtet werden. Dieser Höchstgehalt enthĂ€lt auch eine Sicherheitsspanne.

Gleichzeitig wurde die EuropĂ€ische Behörde fĂŒr Lebensmittelsicherheit (EFSA) beauftragt, die Risiken im Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Melamin in zusammengesetzten Erzeugnissen (wie Bonbons, Schokolade oder Keks), die bei einer ausgewogenen ErnĂ€hrung nur einen kleinen Teil derselben ausmachen, zu bewerten. Die Behörde kommt zu der EinschĂ€tzung, dass das grĂ¶ĂŸte Risiko im schlimmsten Fall (d. h. Kinder verzehren tĂ€glich Kekse und Schokolade mit einem Höchstanteil an Milchpulver — zwischen 16 Prozent und ĂŒber 20 Prozent —, was einer Belastung mit dem höchsten in Milchpulver aus China festgestellten Gehalt gleich kĂ€me), darin bestehe, dass die duldbare tĂ€gliche Aufnahme (TDI) an Melamin (0,5 mg/kg Körpergewicht) möglicherweise ĂŒberstiegen wird. Eine konkrete Gesundheitsgefahr, wie es bei SĂ€uglingsnahrung in China der Fall war, ist damit noch nicht gegeben.

Suche



DatenschutzerklÀrung

Betrug und TĂ€uschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen NĂ€hrstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
QualitÀt und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche LÀnder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut fĂŒr Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und KĂŒhen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.