Mehr Preisschwankungen am Milchmarkt
(ZMP) – Die Mitte 2007 getroffene Prognose, dass der Milchmarkt stĂ€rkeren Schwankungen unterliegen wird, hat sich in den letzten Monaten in eindrucksvoller Weise bestĂ€tigt. In der zweiten JahreshĂ€lfte von 2007 schossen die Milchpreise regelrecht in die Höhe. Seit Anfang 2008 haben sie fast ebenso rasant nachgegeben wie sie zuvor gestiegen waren.
Bei der Preisentwicklung am Milchmarkt sind erhebliche regionale Unterschiede festzustellen. Innerhalb Deutschlands wurden fĂŒr den Monat April die höchsten Preise in Hessen und Bayern ausgezahlt, die niedrigsten in Schleswig-Holstein. Im Lauf von 2007 waren die Preise in Schleswig-Holstein am frĂŒhesten und am stĂ€rksten gestiegen, wĂ€hrend in Bayern der Anstieg spĂ€ter einsetzte. Insgesamt sind die mittelfristigen Preisunterschiede geringer als die kurzfristigen. Im April belief sich der Unterschied zwischen dem Bundesland mit der höchsten und dem mit der niedrigsten Auszahlung auf 10,40 Cent je Kilogramm, im Jahresschnitt 2007 hingegen lediglich auf 2,37 Cent.
Auch im europĂ€ischen Vergleich können sich die Milchpreise auf kurze Sicht wesentlich stĂ€rker unterscheiden als auf lĂ€ngere Sicht. Dies kann in der Art der Preisfindung begrĂŒndet sein. In Frankreich beispielsweise stiegen die Milchpreise im Lauf von 2007 im europĂ€ischen Vergleich weit unterdurchschnittlich. Mit 27,96 Cent je Kilogramm erhielten die französischen Milcherzeuger im Jahresdurchschnitt 2007 5,5 Cent weniger als ihre deutschen Berufskollegen. Zu Beginn von 2008 stiegen die Milchpreise in Frankreich weiter an, wĂ€hrend in Deutschland seit Dezember 2007 die Tendenz wieder rĂŒcklĂ€ufig war. Eine wichtige Ursache ist, dass die Milchpreise in Frankreich dreimonatsweise ausgehandelt werden. Wie in Deutschland auch folgen die Milchpreise der Entwicklung der Verwertungen, allerdings mit gröĂerer zeitlicher Verzögerung.
Quelle und Copyright: ZMP GmbH, Bonn, http://www.zmp.de, 11.06.2008