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Welternährungsgipfel: Debatte über Agrartreibstoffe und Wirtschaftspolitik

(lid) – Mit einer Debatte über die Ursachen für die weltweite Hungerkrise hat in Rom der UNO-Gipfel zur Nahrungsmittelsicherheit begonnen. Dabei stand die Konkurrenz zwischen Lebensmitteln und Agrartreibstoffen im Zentrum. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief am Dienstag, 3. Juni in seiner Rede zur Eröffnung des Treffens am Sitz der Welternährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) die Teilnehmer auf, die „historische Gelegenheit“ für eine „Wiederbelebung der Landwirtschaft“ zu nutzen, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt.

Nahrungsmittelpolitik dürfe nicht zu Verarmung führen. Angesichts der Zunahme der Weltbevölkerung sei es erforderlich, dass die Lebensmittelproduktion bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent gesteigert werde, sagte Ban weiter. Um eine Verarmung infolge falscher Nahrungsmittelpolitik zu verhindern, bedürfe es wirtschaftlicher Reformen, sagte Ban weiter. Exportbeschränkungen und Maßnahmen zur Preiskontrolle hätten Wettbewerbsverzerrungen ausgelöst. Er appelliere an die Staaten, von solchen Maßnahmen abzusehen und aus humanitären Gründen unverzüglich Exportbeschränkungen aufzuheben.

Die Rolle der Agrartreibstoffe war von Anfang an ein Streitpunkt am Gipfel. Die Hilfsorganisation Oxfam macht deren zunehmenden Einsatz für 30 Prozent der massiven Preiserhöhungen bei Lebensmitteln verantwortlich. Im Bereich der Produktion dieses Treibstoffes sei ein „größeres Maß an internationalem Konsens“ erforderlich, sagte Ban. Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva, dessen Land nach den USA zweitgrößter Exporteur von Bioethanol ist, wehrte Kritik an dieser Energieart ab. Wenn Agrartreibstoffe ernsthaft angebaut würden, könnten sie ein wichtiges Mittel sein, um die armen Länder aus der Lebensmittelunsicherheit zu führen.

Die Schweiz sprach sich in Rom für die Agrartreibstoffe der zweiten Generation aus. Am Ende der Diskussionen müssten Nachhaltigkeitskriterien für Agrartreibstoffe definiert werden, sagte Manfred Bötsch, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, gegenüber der SDA. Das sei auch der Weg, den die Schweiz auf nationaler Ebene verfolge. Anders als derzeitige Agrartreibstoffe müssen diejenigen der zweiten Generation aus Landwirtschaftsabfällen oder Pflanzenresten bestehen – und nicht aus Nahrungsmitteln, verlangte Bötsch.

Der FAO-Direktor Jacques Diouf machte in seiner Rede auf die Tatsache aufmerksam, dass der Kampf gegen den Hunger ungleich billiger als Krieg ist. Nur 30 Milliarden Dollar pro Jahr wären notwendig, um Hunger und Unterernährung auszurotten, sagte Jacques Diouf. Dem stünden 1200 Milliarden Dollar im Jahr für Rüstungsausgaben gegenüber.

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