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Öffentlichkeit bisher ahnungslos: Industriechemikalie PFT jetzt auch in Rindfleisch

Berlin / Düsseldorf (aho/lme) – Noch immer weitet sich der so genannte PFT-Skandal in Nordrhein-Westfalen aus. Aus Unterlagen, die der „Welt am Sonntag“ nach eigenem Bekunden vorliegen, geht hervor, dass der krebserregende Stoff die Nahrungskette unaufhaltsam verbreitet und jetzt auch in Fischen, Tieren und Getreide gefunden. Wie die Zeitung berichtet, hat das NRW-Umweltministerium spätestens seit dem 25. April Kenntnis über die PFT-Verseuchung von Rindfleisch. Dies belegen Informationen der „Welt am Sonntag“. Doch eine Warnung oder auch nur eine Information der Öffentlichkeit blieb bis jetzt aus. Die Spur beginnt im niedersächsischen Celle. Der Leiter des dortigen Veterinäramtes bestätigte der „Welt am Sonntag“, dass bei einer Reihenuntersuchung im Muskelfleisch (154 Mikrogramm), in den Nieren (1.332 Mikrogramm) und in der Leber einer Kuh PFT in erheblicher Menge nachgewiesen wurde. „Das geht weit über die normale Hintergrundbelastung hinaus“, sagt er der Zeitung. Weitere Angaben wollte der Veterinär nicht machen. „Wir haben eine Nachrichtensperre.“ Er könne allerdings bestätigen, dass ein Zusammenhang mit dem PFT-Fall in NRW bestehe.

Die nächsten Hinweise hat die Zeitung bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld gefunden. Hier wird wegen der Verseuchung etlicher Felder mit PFT-verseuchten Klärschlämmen gegen die Verantwortlichen der Firma GW Umwelt ermittelt. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, giftigen Schlamm mit sauberem Boden vermischt und dann als Bodenverbesserer verklappt zu haben. Der Sprecher der Bielefelder Staatsanwälte bestätigte der Zeitung, dass die verseuchte Kuh aus Celle mit Mais aus dem Sauerland gefüttert worden sei. Dieser Mais stamme von Äckern, auf denen auch PFT-belasteter Klärschlamm verklappt worden sei.

Zwar gelangt das Gift PFT inzwischen nicht mehr in gefährlichen Mengen über das Trinkwasser in die Körper der Menschen. Dafür aber etwa beim Verzehr von Fischen: Im Rahmeder Bach, weit Weg von der Möhne, im System des Ruhrzuflusses Lenne, wurden in einer Bachforelle 803.000 Nanogramm PFT je Kilogramm Gewicht gemessen. Im Trinkwasser gelten 100 Nanogramm als noch tolerabel.

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Weitere Informationen hier.