EU-Getreideversorgung bleibt angespannt
lid) – Mit Getreideüberschüssen ist in der EU bis zum Saisonende nicht zu rechnen. Die Sprunghaft angestiegenen Mais- und Sorghumimporte würden durch die anhaltend rege Nachfrage nach Weizen auf dem Weltmarkt ausgeglichen.Dies ergab eine Diskussion der Branchenverbände mit der EU-Kommission im Beratenden Ausschuss. Es gebe zwar Faktoren, die auf ein verbessertes Angebot hinwiesen. Der Europäische Verband des Getreidehandels, COCERAL, korrigierte seine Ernteschätzung 2007 um 1,5 Millionen Tonnen nach oben, insbesondere durch erhöhte Zahlen für die Maisernte und für Weizen. Zudem mussten in der Bilanz die Importe um 1 bis 2 Mio. Tonnen erhöht werden. Mais und Sorghum vom Weltmarkt verdrängen zunehmend Weizen aus der Futtermischung. Die Kommission und die Verbände waren sich im Ausschuss aber einig, dass das höhere Getreideangebot durch die stets mögliche Ausfuhr ausgeglichen werde. COCERAL geht von höheren Weizenausfuhren aus und erhöhte die Gesamtexporte der EU bis zum Saisonende von 13 Mio. auf 14 Mio. Tonnen.
Die Getreidebestände in der EU würden sich deshalb im Laufe des Wirtschaftsjahres 2007/08 von 47,5 Mio. auf 41,8 Mio. Tonnen reduzieren, zitiert das AIZ Berichte des Getreidehandels. Trotz der anhaltend hohen Preise auf dem Weltmarkt für Weizen gehe die Nachfrage nicht zurück, heisst es. Die fehlende Anpassungsreaktion lasse auf eine zunehmende Kaufkraft der Importländer schliessen. Besonders China kaufe zu jedem Preis. Etwas Entspannung könne nur eine gute Ernte auf der Nordhalbkugel im kommenden Sommer bringen. Die Verbände wiederholten laut AIZ ihre Forderung, dass die EU-Kommission durch schnellere Zulassungen Importe von gentechnisch verändertem (GVO) Mais aus Amerika erleichtern sollte. Die Forderung verhallte allerdings ungehört.