EU will Pflicht zur Flächenstilllegung aufheben
Brüssel (lme) – Die Europäische Kommission hat jetzt ihren Vorschlag für eine Aufhebung der Pflicht zur Flächenstilllegung konkretisiert. Demnach wird die Stilllegungspflicht für Getreideanbauflächen für 2008 ausgesetzt. Der münsterländische Europaabgeordnete Markus Pieper begrüßt diese Brüsseler Entscheidung. Die Nachfrage nach Getreide und Getreideprodukten habe in den letzten Monaten stark angezogen. Deshalb reagiere die Kommission damit richtig auf die Weltmarktentwicklung und gebe den heimischen Landwirten so eine zusätzliche Einkunftsmöglichkeit. „Ich gehe davon aus, dass der Rat der nationalen Regierungen dem Kommissionsvorschlag jetzt schnell folgt“, so Pieper heute in Brüssel.
Der CDU-Europaabgeordnete betont rückblickend, dass der ursprüngliche Zweck der Flächenstilllegung, nämlich der Abbau von Ãœberschüssen, zwar grundsätzlich richtig gewesen sei. „Inzwischen hat sich aber die Gesamtsituation auf den Agrarmärkten völlig verändert. Die Märkte sind leergefegt und die steigende Nachfrage nach Bio-Kraftstoffen wird diese Situation eher noch verschärfen“. Auch aufgrund der wachsenden Nachfrage an Agrarprodukten in den Schwellenländern sei von einem weiter steigenden Flächenbedarf auszugehen. Die Kommission und die Mitgliedstaaten müssten die verpflichtende Flächenstilllegung deshalb nicht nur aussetzen, sondern schon bald völlig abschaffen. So könnten andere Agrarprodukte wie Milch, Gerste oder Mais profitieren. Außerdem sei die Abschaffung der Stilllegungsverpflichtung ein Beitrag zum Bürokratieabbau, so Pieper.