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Australier setzen auf Hightech-Milch

(lid) – Das australische Unternehmen Agri-Biotech hat ein Verfahren entwickelt, um Milchkühe zur Produktion von Antikörpern gegen bakterielle Krankheitserreger des Menschen zu nutzen. Ziel sei es, in etwa zwei Jahren eine „Super-Milch“ auf den Markt zu bringen, deren Genuss vor dem Bakterium Helicobacter pylori schützt, welches als Erreger von Magengeschwüren gilt. Dies berichtet der österreichische Agrarpressedienst AIZ. Nach jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit startete Agri-Biotech im Juni auf einem Milchviehbetrieb in Westaustralien einen Feldversuch. Den Milchkühen wurde je eine Kapsel in das Muskelfleisch in der Nähe des Euters injiziert, wie der zuständige Forschungsdirektor Guan Tay gegenüber dem AIZ erklärte. Die Kapsel löst sich vollständig auf und setzt über mehr als vier Wochen Antigene frei. Wie bei einer herkömmlichen Impfung regen die Antigene das Immunsystem der Kuh an, Antikörper gegen das Bakterium Helicobacter pylori zu produzieren. Mit ihrer Milch scheidet die Kuh anschliessend grössere Mengen der erwünschten Antikörper aus. Aus ihrer Milch können verschiedene Produkte wie zum Beispiel Milchdrinks hergestellt werden, die den Menschen in Zukunft bei regelmässigem Konsume vor einem Magengeschwür und somit bis zu einem gewissen Grad auch vor Magenkrebs schützen sollen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Helicobacter-Bakterium als ebenso krebserregend ein wie das Rauchen. Der Verkaufsstart der „Super-Milch“ soll in Japan erfolgen, denn niemand kauft so viele gesundheitsfördernde Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel wie die Japaner. Später sollen weitere Märkte im bevölkerungsreichen Südostasien erschlossen werden. Bereits marktreif ist die Entwicklung eines Milchpulvers, das unspezifische Antikörper enthält. In kleinen Tüten abgepackt, wird dieses Produkt voraussichtlich schon bald in Japan unter der Marke „Stolle“ verkauft. Zurzeit befinden die japanischen Behörden über die Marktzulassung als gesundheitsförderndes Lebensmittel. Die Werbung wird keinerlei Gesundheitsversprechen enthalten, nur einen Hinweis auf den Gehalt an Immunglobulinen oder Antikörpern. In der Forschungs-Pipeline von Agri-Biotech befinden sich gemäss AIZ weitere innovative Milchprodukte: Beispielsweise arbeitet das 2001 in Perth gegründete Unternehmen an der Entwicklung von Antikörpern, die jene Bakterien unschädlich machen, die für den Verderb unbehandelter Milch verantwortlich sind. Damit könnte Rohmilch länger ungekühlt transportiert werden. Ausserdem könnten mit dieser Technologie Nahrungsmittel aus nicht pasteurisierter Milch hergestellt werden – ein Grund, weshalb der Lebensmittelriese Nestlé ebenfalls an einem solchen Verfahren arbeitet.

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