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Preisanstieg für Milchprodukte beschleunigt

(ZMP) – Die Haussetendenzen an den Märkten für Milchpulver haben sich in den vergangenen Wochen noch deutlich verstärkt. Bei Magermilchpulver, Vollmilchpulver und Molkenerzeugnissen sind Bewegungen nach oben in einem Tempo festzustellen, wie man sie vorher nie erlebt hat. Marktnah notierte Preise können derzeit von einem Tag zum anderen schon überholt sein. Da auch der Preis für Milchfett immer mehr Stärke zeigt, spricht einiges dafür, dass in den bevorstehenden Preisverhandlungen für Käse und die Produkte aus dem Frischebereich – wie beispielsweise Konsummilch – von den Molkereien deutliche Preissteigerungen durchgesetzt werden können.

Diese Bewertung traf der Leiter der ZMP-Abteilung Milch und Milchprodukte. So richtig zufrieden scheine mit dieser Entwicklung aber keiner zu sein. Am wenigsten Grund, dies zu beklagen, haben natürlich die Verkäufer von Milchpulver und Butter. Aber auch sie können nicht sicher sein, dass die Preise, über die man sich beim Vertragsabschluss gefreut hat, nicht innerhalb kurzer Zeit überholt sind.

Die Käufer in der Lebensmittelindustrie haben für 2007 vielfach schon hohe Preise vorhergesehen. Dass die Ware jedoch so teuer würde wie jetzt, und das im Frühjahr zurzeit der saisonal höchsten Milcherzeugung, war in den meisten Jahresbudgets nicht eingeplant. Die Molkereien haben das Problem, dass die anderen Verwertungsrichtungen für die angelieferte Milch, vor allem Konsummilch und Frischprodukte, noch überhaupt nicht nachgezogen haben. Und die Milcherzeuger haben überwiegend zwar schon leichte Erhöhungen der monatlichen Auszahlungspreise gesehen. Diese entsprechen aber noch längst nicht dem, was die Landwirte sich angesichts der Entwicklung an den Märkten für Milchpulver und Blockbutter erhofften. Das hängt damit zusammen, dass das Angebot an Magermilchpulver und Butter begrenzt ist. Es entspricht auch nur weniger als einem Fünftel der gesamten Milchverarbeitung. Und aufgrund längerfristiger Kontrakte wird ein Teil der hergestellten Ware immer noch zu niedrigeren Preisen ausgeliefert als sie zurzeit notiert werden.

Sobald noch keine Trendumkehr

Richarts rechnet nicht so bald mit einer Trendwende hin zu fallenden Preisen. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Marktlage, wie wir sie jetzt beobachten, voraussichtlich bis weit in das Jahr 2008 anhält. Dies sind gute Argumente, auch in den übrigen Verwertungen bei den derzeit laufenden Listungsgesprächen für Käse, Konsummilch und andere Produkte im Frischesektor nachzuziehen.

Die Nachfrage am europäischen Markt steigt, und hinzu kommt zusätzliche Nachfrage von den Exportmärkten aufgrund einer weltweiten Verknappung. Diese zusätzliche Nachfrage wird die EU überhaupt nicht decken können. Man kann diese Nachfrage aber auch nicht vom EU-Markt fernhalten. Molkereien, die in den Preisverhandlungen mit dem Einzelhandel nicht entsprechende Preiserhöhungen durchsetzen können, werden für ihre Milch also leicht andere Abnehmer finden. Denn schon in wenigen Wochen gehen die Anlieferungen der Landwirte wieder zurück, und es werden vermehrt Kapazitäten zur Herstellung von Industrieprodukten frei, die diese Mengen aufnehmen können. Beim Absatz dieser Erzeugnisse wird voraussichtlich auch mehr über die Mengen gesprochen, die überhaupt bereitgestellt werden können, als über die Preise.

Dies sollte auch den Käufern auf der Einzelhandelsseite klar sein, wenn es um den Einkauf von Konsummilch, Milchfrischprodukten und Käse geht. Auf Molkereiseite allerdings wird es angesichts der Unsicherheit, wie weit die Preise noch steigen, nicht leicht fallen, jetzt Verträge abzuschließen, die über volle zwölf Monate laufen. Falls der Einzelhandel dies so haben möchte, muss er wohl bereit sein, noch etwas zuzulegen.

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