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Wachsende Konkurrenz um Agrar-Rohstoffe +++ Höhere Futterkosten

Münster (aho/lme) – Die Futtermittelindustrie Europas wird sich mittel- und langfristig auf eine schärfere Konkurrenz bei der Beschaffung von landwirtschaftlichen Rohstoffen einstellen müssen. Gleichzeitig entstehen hierdurch für die Viehhaltenden Betriebe höhere Futterkosten. In dieser Analyse waren sich die rund 80 Teilnehmer aus der genossenschaftlichen Futterwirtschaft an der Fachtagung „Futter- wirtschaft“ des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) am 14./15. März 2007 in Münster einig.

Manfred Nüssel, Präsident des DRV, wies in Münster darauf hin, „dass die Konkurrenz um landwirtschaftliche Rohstoffe zunimmt“. Die Ausweitung des Bioenergiesektors eröffnet den Landwirten neue Absatzmärkte. Auf den ersten Blick ist dies positiv, da die steigende Nachfrage zu höheren Rohstoffpreisen führen kann. Gleichzeitig entstehen den Viehhaltenden Betrieben höhere Futterkosten. Mit Nachdruck wies Nüssel darauf hin, dass der Wettbewerb auf den Rohstoffbeschaffungsmärkten nicht durch zu massive staatliche Eingriffe beeinträchtigt werden darf. „Insbesondere beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde des Guten zuviel getan“, unterstrich der DRV-Präsident.

Hinsichtlich der Ãœberarbeitung und EU-weiten Vereinheitlichung der gesamten Vorschriften zur Futtermitteldeklaration setzt sich der DRV weiterhin dafür ein, dass die Futtermittelkomponenten im Mischfutter in absteigender Reihenfolge angegeben werden. „Die prozentuale Deklaration trägt nicht zur Verbesserung des Verbraucher- und Tierschutzes bei und bringt den Landwirten keinen Mehrwert“, so Nüssel.

Kritik äußert Nüssel am nach wie vor wettbewerbsverzerrend wirkenden nationalen Verbot der Verfütterung tierischer Fette. Zwar gibt es erste Signale zur Lockerung des generellen Verfütterungsverbotes, wenn Verfahren und Systeme in der Herstellung garantieren können, dass kein Fett von Wiederkäuern an Wiederkäuer gelangt. Der DRV drängt darauf, dass deutsches Recht mit EU-Recht in Einklang gebracht wird. Nationale Alleingänge im Futtermittelrecht ergeben angesichts des grenzüberschreitenden Handels von Fleischprodukten keinen Sinn.

In die Diskussion um die Novellierung des Gentechnikgesetzes ist der DRV aktiv eingebunden. „Die Novelle muss endlich Rechtssicherheit für die Landwirte und erfassenden Unternehmen bringen“, forderte Nüssel. Die genossenschaftlichen Futtermittelunternehmen leisten einen Beitrag zur Wahlfreiheit: Sie bieten im Rahmen der gegebenen Rohstoffverfügbarkeit und in Anlehnung an die Nachfrage der Landwirte auch kennzeichnungsfreie Futtermittel an. Hinsichtlich der Einbeziehung tierischer Produkte in die Kennzeichnungspflicht werden sich die genossenschaftlichen Lebens- und Futtermittelunternehmen einer solchen Kennzeichnung nicht verweigern. Allerdings muss der Sinn einer solchen Maßnahme stark angezweifelt werden. „Dann müssten etwa 90 % der Produkte im Handel gekennzeichnet werden, obwohl keines davon im stofflichen Sinne gentechnisch verändert wäre. Wo ist da der Informationsmehrwert für die Verbraucher?“, kritisierte der DRV-Präsident.

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