(lid) – Die Weltmarktpreise für Milchpulver sind in der zweiten Novemberhälfte 2006 erneut kräftig gestiegen und haben einen historischen Höchststand erreicht. Nach Recherchen der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle ZMP bewegten sich die Preise für Vollmilchpulver zuletzt zwischen 2.700 und 3.000 Dollar je Tonne und für Magermilchpulver zwischen 2.500 und 2.700 Dollar je Tonne. Verglichen mit den mittelfristigen Prognosen der OECD liegen die Preise derzeit fast um 1.000 US-Dollar höher. In Euro ausgedrückt ist das Niveau allerdings nicht auf dem historischen Höchststand des Jahres 1995.

Die Ursache für diese Entwicklung ist gemäß ZMP der Umstand, dass die Weltmilchproduktion häufig nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann. Für die beiden Jahre 2005 und 2006 wird das Wachstum auf zwölf Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt. Zwei Drittel des Wachstums der Produktion sind jedoch allein in China und Indien festzustellen. Angesichts der rasch wachsenden Inlandnachfrage dürfte in beiden Länder davon nichts oder nur sehr wenig für den Export übrig sein. Damit verbleiben nur vier Millionen Tonnen für die zusätzliche Nachfrage in anderen Teilen der Welt. Diese vier Millionen Tonnen werden allein benötigt, um den steigenden Verbrauch in der Europäischen Union, den Vereinigen Staaten, Russland und Brasilien zu decken. Zudem hat sich Australien als Folge der dort herrschenden Dürre weitgehend vom Weltmarkt zurückgezogen, und in der EU stagniert die Produktion. In den Vereinigten Staaten hat sich das Wachstumstempo verlangsamt.