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Ergebnis des 3. ZMP-Osteuropaforums: Warenströme verändern sich

(ZMP) – Die Wettbewerbsfähigkeit Russlands, der Ukraine und Chinas steigt. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Veredlungsprodukten, wobei sich auch für deutsche Exporteure attraktive Märkte öffnen. Allerdings gehe es nicht mehr allein um Warenströme: Der Transfer von Know-how, Technologie oder Kapitalbeteiligungen im Ausland gewinnen immer mehr an Bedeutung. Diese und andere Kernaussagen trafen Experten auf dem 3. ZMP Osteuropaforum zum Thema „Neue Giganten am Agrarmarkt? Russland – Ukraine – China“ letzte Woche in Berlin.

Russland: Noch riesige Investitionen erforderlich

Russland ist bei Nahrungsgütern sowohl ein wichtiger Importeur als auch Exporteur. Bei einigen Produkten, vor allem Getreide, liegt die Erzeugung bereits jetzt kontinuierlich über dem Bedarf. Mit einem erwarteten Getreideexport von zehn Millionen Tonnen wird das Land auch im Wirtschaftsjahr 2006/07 eine bedeutende Rolle am Weltmarkt spielen. Die in Russland bestehenden Produktionsmöglichkeiten wie nutzbare Fläche oder verfügbare Arbeitskräfte zeigen sehr deutlich Entwicklungspotenziale auf. Um diese freizusetzen sind aber erhebliche Investitionen notwendig, sowohl in der landwirtschaftlichen Primärproduktion, sals auch in Lagerung, Aufbereitung und Verarbeitung. Um den großen Importbedarf bei Fleisch und Fleischwaren sowie Milchprodukten zu verringern, ist die russische Regierung mit ihrem nationalen Projekt zur Entwicklung des „Agrar-Industrie-Komplexes“ bestrebt, auch für den tierischen Bereich Investoren zu gewinnen.

Ukraine: Potenziale längst nicht ausgeschöpft

Die Ukraine verfügt auf fast allen agrarischen Hauptmärkten und bei den Produktionsstrukturen über ein großes Potenzial, dessen Möglichkeiten bei weiten noch nicht ausgeschöpft sind. Vor allem bei Getreide und Ölsaaten/Ölen ist das Land international wettbewerbsfähig. Der Abbau der Viehbestände und der damit verbundene Rückgang des Futterbedarfs setzten in den 90er Jahren zusätzliche Exportmengen frei. Mit der Erholung der Schweine- und vor allem Geflügelwirtschaft steigt der Bedarf an Futtergetreide tendenziell jedoch wieder. Die umfangreichen Vorkommen an Schwarzerde sowie Schlaggrößen von 50 bis 300 Hektar bieten sehr gute Voraussetzungen für den Ackerbau. Gut wirtschaftende Betriebe erzielen bereits heute bei Winterweizen 80 Dezitonnen pro Hektar.

Günstig für Unternehmen sind zudem die niedrigen Pachtkosten, die aufnahmefähigen Konsumenten, die Kostenvorteile im Vergleich zu Russland sowie die geringe Steuerlast. Zudem lassen sich hohe Pioniergewinne erwirtschaften. Es liegen aber noch viele Flächen brach, und auch die Mineralstoffversorgung lässt zu wünschen übrig. Hinzu kommen hohe Transport- und Erfassungskosten durch eine schwach entwickelte Infrastruktur. Risiken sehen Experten nicht zuletzt in unkalkulierbaren Politikänderungen, wie jüngst die Einführung von Exportlizenzen für Getreide unterstreicht. Der WTO-Beitritt wird den Agrarexport der Ukraine weiter vorantreiben.

China: Einfluss auf Weltmärkte wächst

China hat sich zum Nettoimporteur von Ernährungsgütern und zu einem der größten Absatzmärkte der Welt entwickelt. Schwankungen in der Agrarproduktion können daher drastische Auswirkungen auf die Nachbar- und Weltmärkte haben. Mit dem derzeitigen Fünf-Jahres-Plan erhält die Landwirtschaft erstmals politische Priorität. Die angestrebte Selbstversorgung mit Getreide wird in absehbarer Zukunft aber nicht realisierbar sein. Vor allem bei Mais kann die Produktion mit dem wachsenden Bedarf nicht Schritt halten, die Nachfrage ist nur durch Rückgriffe auf die Reserven und über Einfuhren zu decken. Experten halten langfristig einen Getreideimport von 30 bis 40 Millionen Tonnen jährlich für möglich. Auch bei Ölsaaten und – schroten steigt der Bedarf mit hohem Tempo, und die Importabhängigkeit wächst.

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