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Minus 20 Prozent: Rinderbestand schrumpft immer weiter

Hannover (aho/lme) – In den deutschen Rindviehställen ist es auch im vergangenen Jahr wieder etwas leerer geworden. Der seit Jahren zu beobachtende Schrumpfungsprozess der Herden hält unvermindert an, meldet der Landvolk-Pressedienst (LPD) aus Hannover. Bei der Novemberzählung 2005 ermittelten die Statistiker nur noch einen Bestand von 12,83 Millionen Tieren. Zehn Jahre zuvor waren es noch 15,89 Millionen Rinder. Bis 1999 war der Tierbestand dann auf 14,66 Millionen geschrumpft und sank bis 2003 weiter auf nur noch 13,39 Millionen. Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich damit die Zahl der Rinder in Deutschland um 20 Prozent verringert. Das ist in erster Linie eine Folge des anhaltenden Leistungsanstiegs bei den Milchkühen. So sind immer weniger Kühe notwendig, um die vorgegebene Milchquote zu erfüllen. Zugleich bedeuten weniger Kühe auch weniger Kälber für die Mast. Aber auch wegen der kaum noch gegebenen Wirtschaftlichkeit der Rindermast haben viele Mäster ihre Bestände abgebaut. Deutlich hatten die Mastbestände nach dem ersten deutschen BSE-Fall abgenommen, aber auch die Entkoppelung der EU-Prämien von der Rindfleischerzeugung im vergangenen Jahr hat noch einmal zum Bestandsabbau beigetragen.

Besonders stark ist laut LPD die Zahl der Milchkühe gesunken. Sie verringerte sich allein von 2004 bis 2005 um 3,5 Prozent auf 4,14 Millionen Tiere und dürfte sich auch in den kommenden Jahren weiter vermindern. Zehn Jahre zuvor wurden noch 5,23 Millionen Milchkühe in Deutschland gehalten. Weil von der Zahl der Milchkühe das Kälberaufkommen abhängt, spiegelt sich der Rückgang unmittelbar in der Zahl der Schlachtungen wider. Diese erreichten 2004 ihren zweitniedrigsten Stand seit 1995. Nur 2003 wurden weniger Rinder geschlachtet, der Anstieg im Jahr darauf war eine vorgezogene Reaktion der Bauern auf die Reform der EU-Agrarpolitik. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Schlachtungen wieder deutlich entsprechend dem langfristigen Trend. Der Rückgang der Tierzahlen ging einher mit einem starken Strukturwandel und dem Trend zu weniger, aber größeren Beständen.

Bei der Rinderhaltung in Deutschland spielt Niedersachsen eine herausragende Rolle. Ein Fünftel aller Rinder wird zwischen Ems und Elbe gehalten. Ihre Zahl nahm innerhalb Jahresfrist um 1,6 Prozent auf 2,503 Millionen Tiere ab. Stärker als im Bundesdurchschnitt sank die Zahl der Milchkühe mit einem Rückgang um 5,0 Prozent auf 706.965. Dabei wird die Rinderhaltung weiter von starkem Strukturwandel geprägt. Gegenüber 2004 schafften sechs Prozent der niedersächsischen Bauern ihre Rinder ab. Die Statistik meldet jetzt nur noch 25.442 Rinderhalter in Niedersachsen, davon 15.170 Milchviehhalter, ist vom LPD zu erfahren.

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