Dallas (lme) – Das Komitee für Ernährung der „American Heart Association“ (AHA) konnte bei einer Auswertung von 22 Studien zur angeblichen gesundheitsförderlichen Wirkung von Nahrungsergänzungspräparaten mit sogenannten Phytoöstrogenen (pflanzliche Hormone mit Östrogenwirkung) auf Sojabasis keine positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit erkennen. Das Komitee rät vielmehr von der Einnahme derartiger Pillen und Pülverchen ab, da einige Studien negative Wirkungen erkennen lassen.

Die geprüften Studien ließen weder einen Effekt auf das Cholesterin und andere Risikofaktoren des Stoffwechsel erkennen, noch konnte eine blutdrucksenkende Wirkung der Präparate nachgewiesen werden. Selbst wenn 50 % des täglichen Eiweißverzehrs über Soja gedeckt wurde, konnte der Cholesterinspiegel nur um magere 3 % gesenkt werden. Auch die unangenehmen Begleiterscheinungen des weiblichen Klimakteriums (Menopause) blieben im Lichte nüchterner Wissenschaft durch Sojaprodukte mit Phytoöstrogenen unbeeinflusst. Ob Sojaprodukte der Osteoporose während des Klimakteriums entgegenwirken, wird in den Studien unterschiedlich beurteilt.

Auch konnte keine Wirkung auf die Häufigkeit von Brust – , Gebärmutterschleimhaut – und Prostatakrebs nachgewiesen werden. Ganz im Gegenteil, hier waren sich sogar gegenteilige Effekte erkennbar.

Frank M. Sacks, Alice Lichtenstein, Linda Van Horn, William Harris, Penny Kris-Etherton, Mary Winston, and for the American Heart Association Nutrition Committee Soy Protein, Isoflavones, and Cardiovascular Health. An American Heart Association Science Advisory for Professionals From the Nutrition Committee Circulation 2006: published online before print January 17, 2006, 10.1161/CIRCULATIONAHA.106.171052.