Haft- und Geldstrafe wegen illegaler Schlachterei im Asia-Markt
Leipzig (lme) – Haarsträubende hygienische Zustände in einem Asia-Markt an der Leipziger Maximilianallee kamen am Donnerstag im Amtsgericht Leipzig zur Sprache. Hierüber berichtete die Leipziger Volkszeitung am Freitag.
Der geständige Angeklagte, ein gebürtiger Vietnamese, hatte dort mindestens 100 Hühner auf einer alten Krankenhausliege geschlachtet sowie 15 Schweine ohne Schlachttier – und Fleischuntersuchung auf ausrangierten Schulbänken auseinander genommen. Dafür bekam der Händler am Donnerstag die Quittung vom Amtsgericht: acht Monate Haft auf Bewährung wegen mehrfachen Verstoßes gegen das Fleischhygiene- beziehungsweise das Geflügelfleischgesetz. Der Angeklagte muss zudem 1.200 Euro Buße an die Verbraucherzentrale zahlen, heißt es in der Leipziger Volkszeitung.
Bereits 2003 war die illegale Fleischerei aufgeflogen. Das Lebensmittelaufsichtsamt hatte im Oktober festgestellt, dass der Mann bei einer Genossenschaft in Sachsen-Anhalt gekaufte Schweine ohne tierärztliche Untersuchungen tötete, zerlegte und verkaufte. Zudem waren auf Geflügelteilen Salmonellen und andere Bakterien entdeckt worden. Trotz des Einschreitens der Behörde hielt der Angeklagte seinen illegalen Schlachtbetrieb aufrecht. Im Dezember fand deshalb eine Durchsuchung statt.
Mittlerweile, so der Anwalt des Angeklagten, arbeite sein Mandant – nach wie vor Händler im Asia-Markt – gut mit dem Amt zusammen. Wie die Zeitung berichtete, redete Amtsrichter Hans Weiß dem Angeklagten ins Gewissen: Auch wenn er jetzt Wurstwaren vertreibe, müsse er sich an die strengen Anforderungen des deutschen Lebensmittelrechtes halten.