(ZMP) – In Deutschland ist die Produktion an Magermilchpulver 2005 nach dem historischen Tiefpunkt im Jahre 2004 lediglich um 10.000 Tonnen auf 230.000 Tonnen gestiegen. Damit wurde erneut weniger erzeugt als im Mittel der vierzig Jahre vor 2004. Seit 2004 ist Deutschland als bis dahin größter Produzent von Magermilchpulver in der EU von Frankreich abgelöst worden.

Die zusätzlichen Magermilchmengen aus der höheren Milchanlieferung sind hierzulande zum größten Teil in der Käseerzeugung gebunden worden. Aus der gegenüber 2004 verringerten Herstellung von Kasein wurde wieder etwas Magermilch freigesetzt. Doch wurde in Deutschland auch 2005 mit 14.000 Tonnen immer noch mehr Kasein hergestellt wurde als in den Jahren vor 2004. EU-weit ist 2005 weniger Magermilchpulver im Milchaustauscher eingesetzt worden. Außerdem sind die Ausfuhren nach Drittländern deutlich geschrumpft. Nach dem Bestandsabbau 2004 sind die noch vorhandenen Interventionsbestände weitgehend aufgelöst worden, zumal auch weniger aus Drittländern importiert wurde.

Die Magermilchpulverpreise lagen 2005 fast durchgängig unter dem Vorjahresniveau, zum Jahresende hin mit zunehmendem Abstand. Im Durchschnitt sind Preise erlöst worden, die denen des Jahres 2002 entsprachen. Damit haben sich die Preise für Magermilchpulver als wesentlich robuster im Hinblick auf die Senkung des Interventionspreises und der Beihilfen erwiesen als die Butterpreise.

Andererseits wurde hierzulande mit 155.000 Tonnen gut vier Prozent weniger Vollmilchpulver erzeugt als 2004, vor allem infolge der schwächeren Nachfrage aus Drittländern. Auch die Erzeugung von Kondensmilch ist gesunken, und zwar um schätzungsweise knapp drei Prozent auf 450.000 Tonnen.

Dagegen ist die deutsche Erzeugung von Molkenpulver auf einen Rekordstand von 350.000 Tonnen gestiegen, ein Plus von knapp einem Fünftel gegenüber 2004. Die Produktion war damit um 100.000 Tonnen höher als noch vor drei Jahren. Die zusätzlichen Mengen haben jedoch am Markt keinen Angebotsdruck ausgelöst. Im Gegenteil, Molkenpulver war knapp und die Preise lagen deutlich über dem Vorjahresniveau; zunehmend werden Molkenpulver und Molkenderviate im Milchaustauscher eingesetzt. Auch die Lebensmittelindustrie greift immer stärker auf maßgeschneiderte Molkenprodukte zurück. Hinzu kam eine starke Nachfrage für den Export.