Frankfurt (aho/lme) – Sechs Umsatz-Milliardäre führen das erste Top-150-Ranking der deutschen Fleischwirtschaft an, das von der afz (allgemeine fleischer zeitung*) erstellt wurde. Die afz hat nach ausführlichen Recherchen rund 450 Unternehmen schriftlich und telefonisch nach ihren Umsätzen, Produktionsgrößen, Mitarbeitern, Filialen, Angebotsstrukturen, Marken und Beteiligungen befragt. Die Top-150-Unternehmen wurden nach Umsatzgrößenklassen geordnet und tabellarisch in der Ausgabe der afz vom 5. Oktober 2005 dargestellt.

Die Liste der zehn größten Unternehmen wird angeführt von Tönnies mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro. Es folgen die Unternehmen Moksel (1,87), NFZ (1,72), Westfleisch (1,41), PHW (1,19), Südfleisch (1,14), Heristo (0,97), Sprehe (0,55), Gausepohl (0,47) und Stolle (0,45). Nachdem Südfleisch kurz vor der Ehe mit der Vion Food Group (NL, 5,8 Mrd. Euro Umsatz) steht, vereint die niederländisch-deutsche Gruppe mit Moksel und NFZ wohl bald drei der sechs führenden Unternehmen in Deutschland. Diese Internationalisierung setzt sich weiter fort, haben doch viele deutsche Branchengrößen längst Tochterfirmen im zumeist europäischen Ausland. Andererseits wächst der ausländische Einfluss hierzulande unaufhörlich, denn neben Vion haben zum Beispiel auch Danish Crown (DK, 6 Mrd. Euro), Doux (F, 1,6 Mrd. Euro) oder Sara Lee (USA, EU- weit 1 Mrd. Euro) deutsche Töchter.

Die in der Liste genannten Unternehmen schlachteten und zerlegten 2004 mit über 38 Mio. Schweinen und fast 2,6 Mio. Rindern den Großteil der deutschen gewerblichen Schlachtungen von knapp 46 bzw. 3,7 Mio. Tieren. Im Ranking der Schweineschlachtungen liegt Tönnies an erster Stelle (8,0 Millionen pro Jahr), gefolgt von der NFZ (5,3), Westfleisch (5,3), D&S (2,6), Moksel (2,4), Südfleisch (1,8), Premium Fleisch (1,3), Gausepohl (1,1), Vogler (1,1) und Barfuß (1,1). Bei den Rinderschlachtungen führt Moksel (0,51) vor Südfleisch (0,37), NFZ (0,32), Westfleisch (0,30), Gausepohl (0,25), Färber (0,17), Müller (0,12), Fleischzentrale Südwest (0,09), Ulmer Fleisch (0,09) und Vosding (0,08).

* Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main