Weltweit steigende Milchnachfrage
L P D – Europas Milchviehherden werden immer kleiner. Die Kontingentierung der Milchmenge zwingt nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes die Milchviehhalter bei weiter steigender Leistung ihrer Tiere zu Bestandsabstockungen. Nach einer noch vorläufigen Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums wird sich der Kuhbestand in der EU-25 in diesem Jahr um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringern. In Europas Milchviehställen würden dann noch 23,4 Mio. Milchkühe gehalten. Gegenüber 25,1 im Jahr 2002 und 26,1 im Jahr 2000 ein sukzessiver, aber stetiger Rückgang. Ein noch höherer Bestandsabbau wird lediglich in den osteuropäischen Staaten Russland und der Ukraine erwartet, hier sollen sich die Milchkuhbestände um fünf beziehungsweise 7,6 Prozent reduzieren. Vergrößert werden die Bestände weltweit dagegen in Indien und China um 2,7 und 2,5 Prozent und noch stärker in Argentinien um fünf Prozent. Indien hat mit 38 Mio. Kühen auch den größten Bestand weltweit, es folgt die EU-25 mit 23,4 Mio. Tieren, und auf Platz 3 rangiert Brasilien mit 15 Mio. Kühen. Trotz der weltweit voraussichtlich um 0,2 Prozent leicht reduzierten Tierzahl in den Milchviehställen erhöht sich das Milchaufkommen rund um den Globus um 1,7 Prozent auf 410 Mio. t. Hier rangiert die EU-25 mit 131,7 Mio. t unangefochten auf Platz 1. Weit abgeschlagen folgen die USA mit einer Milcherzeugung in Höhe von knapp 80 Mio. t. Mit 38,5 Mio. t folgt Indien auf Platz 3. Die asiatischen Länder zählen auf Grund ihres stetigen Wirtschaftswachstums nach den Prognosen von Marktbeobachtern zu den größten Nachfragern von Milchprodukten. Sollte dort die Konjunktur jedoch ebenfalls einen Dämpfer bekommen, wird sich das auch auf die zurzeit recht hohen Preise am Weltmilchmarkt auswirken. Die europäischen Landwirte und ihre Verarbeitungsunternehmen konnten bislang von diesem Boom ohnehin kaum profitieren, weil der starke Euro hier ein Hindernis war. Zudem hat die Europäische Kommission die Exporterstattungen für Butter und Magermilchpulver stetig gekürzt und damit die Drittlandsexporte der europäischen Molkereien unattraktiv gemacht.