Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

Fleischrinderhaltung orientiert sich neu

L P D – Auf die Fleischrinderhaltung könnte sich die jetzt wirksam werdende Entkoppelung der EU-Prämien von der Produktion nach Einschätzung des Landvolks Niedersachsen dämpfend auswirken. Weil die bisher pro Tier gewährten Prämien zukünftig entsprechend der durchschnittlichen Prämienhöhe von 2001 bis 2003 unabhängig von der Tierhaltung gezahlt werden, könnten sich etliche Fleischrinderhalter demnächst von ihren Tieren trennen. Nach der Agrarreform von 1992 waren die Tierzahlen vor dem Hintergrund der Einführung von Quoten zunächst deutlich angestiegen und hatten dann die BSE-Krise verhältnismäßig stabil überstanden. Gleichwohl hatten auch die Fleischrinderhalter unter dem allgemeinen Druck auf die Rindfleischpreise als Folge von BSE zu leiden und mussten kräftige Erlöseinbußen hinnehmen. Viele Betriebe ohne Prämie rutschten in die roten Zahlen. Diese Verlust bringenden Haltungen werden jetzt vermutlich aufgegeben oder zumindest verkleinert.

Allerdings war im Jahr nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland sogar ein weiterer Anstieg der Zahl der Mutterkühe von 77.797 auf 79.354 (jeweils Stand 3. November) zu verzeichnen. Dies ist vermutlich darauf zurück zu führen, dass viele Tiere nach dem Zusammenbruch des Rindfleischmarktes zunächst nicht zu verkaufen waren und in den Herden verblieben. Einen kräftigen Rückgang der Tierzahlen gab es dann aber in den Jahren 2002 und 2003, als die Zahl der Mutterkühe über 75.125 auf nur noch 70.458 sank. Hier wirkte sich die Änderung bei den Prämienbedingungen in aller Deutlichkeit aus, denn nach der Neuregelung mussten jetzt mindestens 15 Prozent der im Antrag aufgeführten Tiere Färsen sein, also noch nicht abgekalbte Tiere. Dies führte zu einem starken Rückgang der Zahl der Kühe. Im vergangenen Jahr wies die November-Viehzählung wieder einen leichten Anstieg bei den Mutterkühen auf 71.595 Tiere aus, nachdem sich die Lage am Fleischmarkt wieder normalisierte und besonders fleischbetonte Tiere für die Endmast in spezialisierten Betrieben wieder gefragt und gut bezahlt sind. Gesucht sind vor allem Tiere der großrahmigen Rassen Charolais und Limousin, auch Deutsche Angus spielen noch eine wichtige Rolle. Zunehmende Bedeutung für die Fleischrinderzüchter haben die Exporte, vornehmlich zu den Mästern nach Italien.

Gleichzeitig setzte sich der Strukturwandel wie in der übrigen Landwirtschaft fort. Von 6.338 Betrieben mit Mutterkuhhaltung im Jahr 2000 waren 2004 noch 5.694 geblieben. Dabei ist die Struktur der Halter sehr vielfältig, spezialisierte Mutterkuhhalter mit großen Herden sind aber eher die Ausnahme. Meist ist die Mutterkuhhaltung nur ein ergänzender Betriebszweig mit geringer Wirtschaftlichkeit zur Nutzung von Restgrünland, das sich nicht anders verwerten lässt. Aber auch Hobbyhaltungen mit nur wenigen Tieren sind verbreitet. Hier dominieren eher die kleinrahmigen Extensivrassen wie Galloway oder Hochlandrinder mit Direktvermarktung an Endkunden, die bereit sind, für erlesene Fleischqualität etwas mehr Geld hinzublättern.

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.