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Verschimmelte Wurst gewaschen +++ Abgelaufene Lebensmittel an Pizzerien geliefert

Straubing / Deggendorf (lme) – Umetikettierte Wurstwaren mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum, verschimmelte und danach gewaschene RohwĂŒrste, das sind die markanten Punkte in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, das seit Anfang Dezember 2008 durch die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Deggendorf betrieben wird.

Im Fadenkreuz der Recherchen stehen insbesondere ein Mann und seine Freundin, die eine Firma im Landkreis Deggendorf betreiben. Die beiden haben in den vergangenen Jahren als ZwischenhĂ€ndler Pizzerien in Bayern mit manipulierten Lebensmitteln beliefert. Dadurch bedingte gesundheitliche BeeintrĂ€chtigungen wurden glĂŒcklicherweise bislang nicht bekannt.

Ins Rollen kamen die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Deggendorf durch einen Zeugenhinweis, der von „UnregelmĂ€ĂŸigkeiten“ bei der Behandlung von Lebensmitteln mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum berichtete. Die betroffene Firma hat ihren Betriebssitz im Landkreis Deggendorf. Auch das Landratsamt Deggendorf war in den vergangenen Monaten von dem Verdacht informiert worden und schaltete daraufhin sofort die Staatsanwaltschaft ein. Die beauftragte Anfang Dezember 2008 deshalb die Kripo in Deggendorf mit den Ermittlungen.

Letztlich konnten so viele Erkenntnisse zusammengetragen werden, dass die Staatsanwaltschaft Deggendorf einen Durchsuchungsbeschluss erwirkte und unter Beteiligung des Landratsamtes Deggendorf und des Landesamtes fĂŒr Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durch die Kriminalpolizei am 19. Dezember vollziehen ließ. Durchsucht wurde das Auslieferungslager der Firma, dabei wurden grĂ¶ĂŸere Mengen (spĂ€ter vernichtet wurden 14 Paletten) an Lebensmitteln mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum aufgefunden. Es handelte sich dabei um sog. „trockene Ware“, wie z. B. Mehl und Nudeln, sowie erkennbar vergammelte Fischprodukte in kleineren Mengen (mehrere Schachteln) mit einem MHD aus dem Jahr 2007.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen fungierte ein 60-jĂ€hriger Italiener als GeschĂ€ftsfĂŒhrer und organisierte den Einkauf der Waren in grĂ¶ĂŸerem Stil. Konnten diese vor Ablauf des MHD nicht weiterverkauft werden, so wurde kurzerhand ein neuer Aufkleber mit einem neuen MHD aufgebracht und die Ware dann ausgeliefert. Entsprechendes Equipment konnte bei der Durchsuchung sichergestellt werden. Hinweise liegen auch vor, dass beispielsweise vergammelte Wurstwaren gewaschen und dann weiter verkauft wurden.

Nach jetzigem Ermittlungsstand belieferten der Mann und seine 30-jĂ€hrige LebensgefĂ€hrtin ausschließlich zwischen 50 bis 100 Pizzerien in Bayern und benachbarten Ausland bis zu einem Umkreis von rund 200 km. Die Lieferwege der ausgelieferten Waren werden derzeit ermittelt, aber es kann davon ausgegangen werden, dass ein Großteil davon bereits verzehrt wurde. Erkenntnisse ĂŒber etwaige gesundheitliche BeeintrĂ€chtigungen liegen bislang glĂŒcklicherweise nicht vor.

Die Vernichtung der nicht mehr zum menschlichen Verzehr geeigneten Lebensmittel erfolgte unter Aufsicht des Landratsamtes Deggendorf. Die Untersuchung der bei den Durchsuchungsmaßnahmen sichergestellten Proben erfolgt beim Landesamt fĂŒr Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), ein abschließendes Ergebnis liegt noch nicht vor. Bei ersten Untersuchungen wurde zumindest festgestellt, dass die sichergestellten gefrorenen Fischfilets verdorben waren.

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln unter anderem wegen VerstĂ¶ĂŸen gegen das Lebensmittel-, BedarfsgegenstĂ€nde- und Futtermittelgesetzbuch. Ob auch Betrug vorliegt, wird durch Staatsanwaltschaft und Kripo ebenfalls geprĂŒft. Am Dienstag, 23.12.2008 wurden durch die Firma mehrere Paletten mit Lebensmitteln mit abgelaufenem MHD unter Aufsicht vernichtet.

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