L P D – Auf dem weltweiten Markt für Zucker zeichnet sich nach einer kurzen Wiederkehr der Zeiten des Ãœberangebots erneut eine Knappheit ab. Der Landvolk-Pressedienst beruft sich auf jüngste Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums, wonach die weltweite Erzeugung von Zucker in der laufenden Kampagne um 4,7 Prozent auf 158,78 Mio. t sinken soll. Dagegen wird der Verbrauch weiter ansteigen und mit 162,08 Mio. t die Erzeugung übersteigen. Im Wirtschaftsjahr 2006/07 stand einer Erzeugung von 164,53 Mio. t ein Verbrauch von 152,96 Mio. t gegenüber. Im Jahr darauf kletterte der Verbrauch zwar auf 157,12 Mio t, die Produktion stieg jedoch ebenfalls und übertraf mit 166,57 Mio. t den Verbrauch erneut. Die rasante Talfahrt der Weltmarktpreise für Zucker seit dem vergangenen Sommer ist nunmehr vorerst beendet, die Preise haben sich stabilisiert.

Maßgeblich für den Rückgang ist vor allem die Einschränkung der Anbaufläche von Zuckerrohr in Indien sowie geringere Erträge durch die dort reduzierte Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, außerdem auch Starkregen und Überschwemmungen. Indien ist nach Brasilien der zweitgrößte Zuckererzeuger. Doch während die brasilianische Produktion mit 32,45 Mio. t stabil blieb, sank die indische Produktion von 30,78 Mio. t im Jahr 2006/07 auf jetzt 22,87 Mio. t. Drittgrößter Zuckererzeuger weltweit ist die EU-27 mit 16,9 Mio. t, gefolgt von China mit 15,79 Mio. t. Doch während die EU, Indien und China ihren Bedarf nicht aus eigener Erzeugung decken können, tritt Brasilien mit Abstand als größter Zuckerexporteur auf, immerhin 20,25 Mio. t werden ausgeführt. Dabei werden dort lediglich 40 Prozent der gesamten Zuckerrohrernte überhaupt noch zur Zuckererzeugung verwendet, der Rest geht mit steigender Tendenz in die Bioethanolproduktion.

Weltweit größter Verbraucher von Zucker ist Indien mit 25,0 Mio. t. Pro Kopf der Bevölkerung sind die Europäer aber viel größere „Süßschnäbel“. Bei halb so vielen Einwohnern wie Indien bringt es die EU-27 immerhin auf einen Verbrauch von 20,3 Mio. t, das ist ebenso wie in Indien deutlich mehr als die Erzeugung im eigenen Land. Doch im Gegensatz zu Indien und Brasilien wird hier zu Lande der Zucker aus Rüben gewonnen, während auf dem Weltmarkt fast ausschließlich Rohrzucker gehandelt wird. Drittgrößter Verbraucher ist China mit 16,33 Mio t, dort gibt es sogar einen geringen Überschuss der Produktion über den Verbrauch. Brasilien verbraucht mit 11,9 Mio. t nur gut ein Drittel der Eigenerzeugung.