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Umsätze gehen zurück: Bio-Märkte suchen Wege aus der Krise

Berlin (lme) – Der Öko-Handel meldete in diesem Jahr erstmals rückläufige Umsätze, die Kette Basic musste im Oktober vier Märkte schließen. „Alles hängt jetzt davon ab, wie die Branche Naturkost begreift und gestaltet“, sagt der Geschäftsführer des Marktführers Alnatura, Götz Rehn der Zeitung „Die Welt“. Für sein Unternehmen ist er zuversichtlich: Alnatura expandiert weiter in rasantem Tempo, eröffnete 2008 elf neue Filialen. Für das kommende Jahr plant Rehn weitere acht bis zwölf Neueröffnungen.

„Wenn das Profil der Bio-Erzeugnisse verschwimmt und Öko schließlich zum bloßen Label wird, dann könnte der Markt sehr bald gesättigt sein“, sagt Rehn dem Blatt. Im vergangenen Jahr gab jeder Deutsche im Schnitt 64 Euro für Bio-Lebensmittel aus. Damit ist Deutschland mit Abstand der größte europäische Markt für Naturwaren. „Wir haben nach wie vor zu wenig Erzeugnisse aus heimischer Produktion“, sagt Manon Haccius, zuständig für Qualitätsmanagement bei Alnatura. Ende 2007 waren 18.703 ökologisch wirtschaftende Betriebe in Deutschland registriert, etwas mehr als fünf Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche war auf Bio umgestellt. Die größten Anbauländer der EU sind Italien und Spanien, Deutschland folgt erst an dritter Stelle, so das Blatt.

Gewinner des Bio-Booms der vergangenen Jahre waren vor allem die konventionellen Supermärkte. Über 40 Prozent der Deutschen kaufen Öko-Lebensmittel in Supermärkten, 26 Prozent im Discounthandel, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Marktforschungsinstitut Information Resources.

Der Fachhandel steht dagegen unter Druck. Nur 7,5 Prozent der Kunden kaufen Öko-Waren im Bio-Supermarkt. Verlierer sind hier vor allem Reformhäuser, ihr Marktanteil schrumpfte zuletzt auf 2,4 Prozent. Sie können der Konkurrenz der Handelsriesen oft nicht mehr standhalten.

Basic-Gründer Georg Schweisfurth fordert von der Branche ein Umdenken. „Ein Bio-Supermarkt muss wieder als Spezialitätenhändler wahrgenommen werden.“ Der Fachhandel müsse sich neu organisieren, um mehr kleine Lieferanten in das Sortiment aufzunehmen. Er träumt von einer Warenpalette, die Genießer und Gourmets ebenso begeistert wie Umweltbewusste. „Hier gibt es viel Unterscheidungspotenzial zum Einstiegs-Bio-Angebot, das die herkömmlichen Supermärkte führen.“ Wie im übrigen Lebensmittelhandel wachsen auch auf dem Bio-Markt zum einen sehr preisgünstige Sortimente, zum anderen teure Premium-Waren.

Nun betreibt die Branche eifrig Imagepflege. „Wir brauchen wieder Geschichten zu den Produkten“, wird Schweisfurth in der Zeitung zitiert. Kunden der Kette „Tegut“ etwa können im Internet die Erzeuger besuchen, deren Fleisch und Gemüse sie kaufen.

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