Hohe Maisernten in Osteuropa
(ZMP) – Gute Aufwuchsbedingungen und gröĂere FlĂ€chen sorgen fĂŒr hohe Maisernten in vielen osteuropĂ€ischen LĂ€ndern. Regional könnten sogar Rekordmengen zusammenkommen. Wegen der insgesamt gröĂeren Ernten, der hohen ĂberschĂŒsse bei Futtergetreide sowie der begrenzten Nachfrage stehen die Maispreise stark unter Druck. Die Maisintervention rĂŒckt daher wieder ins Blickfeld.
EU-weit dĂŒrfen 2008/09 jedoch nur 700.000 Tonnen Mais angedient werden. Mit Blick auf die hohen ĂberschĂŒsse, insbesondere in Ungarn, werden die Forderungen aus der Branche lauter, die Menge krĂ€ftig aufzustocken, um die MĂ€rkte zu entlasten. Zudem werden gegenĂŒber BrĂŒssel TransportzuschĂŒsse ins Spiel gebracht, um den Export aus frachtungĂŒnstigen Standorten in die sĂŒdwesteuropĂ€ischen Zuschussregionen zu unterstĂŒtzen.
Wieder hohe ĂberschĂŒsse in Ungarn
Besonders in Ungarn zeichnen sich umfangreiche Andienungen zur Maisintervention ab. Denn die diesjĂ€hrige Ernte könnte in die NĂ€he des Rekordergebnisses aus 2005 in Höhe von 9,05 Millionen Tonnen kommen. Letzte Prognosen bewegen sich zwischen 8,5 und gut 9 Millionen Tonnen. Das schwache Vorjahresniveau wĂŒrde damit um mehr als das Doppelte getoppt.
Verantwortlich dafĂŒr ist der wesentlich höhere Ertrag. Angesichts der eigenen ĂberschĂŒsse (mindestens 5 Millionen Tonnen Mais und 1,5 Millionen Tonnen Futterweizen) sowie jener in den NachbarlĂ€ndern ist der Druck auf die Maispreise erheblich.
Viel Mais in der Schwarzmeerregion
Nach den erheblichen AusfÀllen 2007 könnte in RumÀnien diesjÀhrig mit knapp 8 Millionen Tonnen mehr als doppelt so viel Körnermais von den Feldern kommen. Damit kann der Eigenbedarf, wie auch im benachbarten Bulgarien, weit mehr als gedeckt werden.
Ăber bedeutende und gröĂere ExportĂŒberschĂŒsse als im letzten Jahr dĂŒrfte 2008/09 die Ukraine verfĂŒgen. Die MaisflĂ€che wurde ausgedehnt, so dass trotz etwas geringerer ErtrĂ€ge rund 8 (Vorjahr: 6,3) Millionen Tonnen Mais geborgen werden könnten, so SchĂ€tzungen von UkrAgroConsult.
Bei einem Eigenbedarf von 5 Millionen Tonnen wĂ€ren Exporte von ca. 2,7 (Vorjahr: 1,5) Millionen Tonnen möglich. Davon wird der russische Markt angesichts der eigenen Spitzenernte von voraussichtlich 5,6 Millionen Tonnen Mais kaum gröĂere Mengen abnehmen. Russland könnte 2008/09 selbst zum Nettoexporteur bei Mais werden, sofern die Preise attraktiv genug sind und die Logistik es zulĂ€sst.
Quelle und Copyright: ZMP GmbH, Bonn, http://www.zmp.de, 09.10.2008