Berlin (BVE) – Im Juli 2008 stiegen die Umsätze der Ernährungsindustrie um 10,0% gegenüber dem Vorjahresmonat (+3,9% gegenüber Juni 2008). Die stärksten Umsatzzuwächse auf Jahressicht konnten die Fleischschlachtbetriebe (+28,5%), die Teigwarenhersteller (+21,9%), die Mahl- und Schälmühlen (+20,0%) sowie die Obst- und Gemüseverarbeiter (+18,1%) verzeichnen. Insgesamt wurden im Juli 2008 2,85 Mio. t verarbeitete Nahrungsmittel und Getränke mit einem Wert von 3,2 Mrd. EUR importiert. Die Ausfuhren lagen wertmäßig bei 3,3 Mrd. EUR (Ausfuhrgewicht: 2,81 Mio. t) und fielen damit um 19,3% höher aus als im Vorjahresmonat. Somit setzt sich die positive Außenhandelsentwicklung des ersten Halbjahres 2008 (Ausfuhrwert +19,3% gegenüber dem ersten Halbjahr 2007) weiter fort und unterstreicht die Bedeutung des Exportgeschäftes für die Ernährungsindustrie.

Die positiven Umsatzzahlen dürfen aber nicht über die Probleme, mit denen die Branche derzeit zu kämpfen hat, hinwegtäuschen. Ein Teil der Umsatzsteigerungen, insbesondere auf dem Inlandsmarkt, war preisbedingt. Die Verbraucherpreise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke lagen im August 2008 im Schnitt um 6,9% höher als im Vorjahresmonat. Besonders hohe Teuerungsraten auf Jahressicht wiesen Molkereiprodukte und Eier auf (+17,2%) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 8,9%). Unterdurchschnittliche Preiserhöhungen waren dagegen bei Fisch und Fischwaren (+ 2,2%) zu verzeichnen. Für September 2008 erwartet das Statistische Bundesamt bei Nahrungsmitteln eine rückläufige Preisentwicklung gegenüber dem Monat August um ca. -0,5%. Nahrungsmittel und Getränke haben somit im September 2008 eine inflationsdämpfende Wirkung. Diese Entwicklung spiegeln auch die Erzeugerpreise des Monats August 2008 wieder, die nur um 0,1% gegenüber Juli 2008 stiegen (+7,2% gegenüber August 2007).

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) erwartet aufgrund gestiegener Rohstoff- und Energiekosten mittelfristig einen moderaten Anstieg der Lebensmittelpreise.