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Bald knapperes Angebot: Schweineproduzenten treten auf die Bremse

(ZMP) – Die deutsche Schweineproduktion ist in den letzten Jahren krĂ€ftig gewachsen. Damit könnte es bald vorbei sein, denn die Bauern treten auf die Produktionsbremse. Nach den vorlĂ€ufigen Ergebnissen der Mai-ViehzĂ€hlung hat sich der Schweinebestand verringert, besonders deutlich bei den Muttersauen. Das zukĂŒnftige Schweineangebot dĂŒrfte deshalb erstmals seit Jahren wieder kleiner ausfallen. Die Vorboten eines knapper versorgten Marktes sind schon jetzt zu spĂŒren, der Schlachtschweinepreis ist seit Jahresanfang um knapp ein Drittel gestiegen.

mai 08

Laut Statistischem Bundesamt befanden sich im Mai 26,76 Millionen Schweine in den deutschen StĂ€llen. Verglichen mit dem Vorjahr ist ein BestandsrĂŒckgang von 360.000 Tieren oder 1,3 Prozent zu verzeichnen. Auf den ersten Blick mag dies nicht dramatisch erscheinen. Im Bereich der Ă€lteren Mastschweine ab 50 Kilogramm stieg der Bestand sogar binnen Jahresfrist um 2,3 Prozent an. Allerdings sind diese Schweine zum ĂŒberwiegenden Teil bereits am Haken und dĂŒrften bis Anfang August gĂ€nzlich vermarktet worden sein.

Entsprechend der grĂ¶ĂŸeren VerfĂŒgbarkeit von Mastschweinen und den nochmals gestiegenen Lebendeinfuhren lagen die Schlachtungen bis Ende Juli mehr oder weniger deutlich ĂŒber dem Vorjahresniveau, im Schnitt der ersten sieben Monate um mehr als 4 Prozent. Doch dies könnte sich bald Ă€ndern.

Bald knapperes Angebot

Ab August stehen Tiere der Kategorie Jungschweine zur Vermarktung an. Hier ist ein deutlicher BestandsrĂŒckgang zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen 270.000 (-4,2 Prozent), im Vergleich zur NovemberzĂ€hlung sogar 460.000 Tiere (-6,9 Prozent). Nicht viel besser sieht es bei den Ferkeln aus. Deren Zahl lag erstmals seit 2004 bei einer Mai-ZĂ€hlung wieder unter der Marke von 7 Millionen StĂŒck und fiel damit um 2,9 Prozent kleiner aus als im Vorjahr.

Das heimische Angebot an Schlachtschweinen dĂŒrfte damit im dritten Quartal kaum grĂ¶ĂŸer als im Vorjahr ausfallen, voraussichtlich wird es geringfĂŒgig abnehmen. Allerdings muss berĂŒcksichtigt werden, dass die ViehzĂ€hlung nur eine Stichprobenerhebung ist, welche die Situation mit einer gewissen Unsicherheit an genau einem Tag widerspiegelt. Man darf die Ergebnisse also nicht ĂŒberbewerten. Ein dramatischer Einbruch der Produktion steht zunĂ€chst noch nicht ins Haus.

Sauenbestand geschrumpft

Deutlicher dĂŒrfte der ErzeugungsrĂŒckgang dann aber ab dem vierten Quartal spĂŒrbar werden. Grund ist die ĂŒberdurchschnittlich starke Verringerung des Sauenbestandes um 5,0 Prozent oder 125.000 Tiere. Bei den tragenden Sauen ist der RĂŒckgang mit 5,4 Prozent oder fast 100.000 Tieren noch ausgeprĂ€gter. Eine derart drastische Reduzierung des Sauenbestandes war in den letzten Jahren nicht vorgekommen.

Geht man davon aus, dass die tragende Sau je etwa 25 Mastschweine im Jahr produziert, wĂŒrden durch den Bestandsabbau allein 2,5 Millionen Mastschweine fehlen. In den letzten Jahren war jedoch zu beobachten, dass die Sauen jĂ€hrlich bis zu einem halben Ferkel mehr produzierten, der ProduktivitĂ€tszuwachs somit bei etwa 2 Prozent lag. Unterstellt man weiterhin, dass die Sauenhalter die wirtschaftliche Krise auch nutzten, um ihren Bestand zu sanieren, so wird sich der RĂŒckgang des Sauenbestandes sicher nicht 1:1 in einem RĂŒckgang der Mastschweine widerspiegeln.

Die deutlich reduzierte Zahl von tragenden Sauen dĂŒrfte aber mindestens einen RĂŒckgang des Ferkel-/Mastschweineangebotes um 1 Million Tiere bewirken. Das Schweineangebot wird deshalb bis in das Jahr 2009 hinein nicht mehr so ĂŒppig ausfallen, das heimische Schlachtschweineangebot wird spĂ€testens ab dem Herbst kleiner ausfallen.

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