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Stark schwankende Agrar-Preise zwingen Agrarwirtschaft zu effektiveren Strukturen

DĂŒsseldorf (lme) – „Der Weltmarkt fĂŒr Agrarprodukte ist im Umbruch“,
stellte der ehemalige EU-Landwirtschafts-Kommissar und heutige
Vorsitzende des Ökosozialen Forums Europa, Dr. Franz Fischler, zum
Auftakt der Handelsblatt – Konferenz „Agrarwirtschaft“ (9. und 10.
Juni 2008, Berlin) fest. Nur wenige Tage nach dem Ende des deutschen
Milch-Boykotts und den „wenig berauschenden Ergebnissen des
UN-ErnĂ€hrungsgipfels“ in Rom diskutierten rund achtzig Agrar-Experten
ĂŒber die aktuellen Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion.
„Agrar-Rohstoffe sind in einem ungekannten Ausmaß zum
Spekulationsobjekt geworden und die Segmentierung der Lebensmittel
schreitet immer weiter fort“, sagte Fischler. LösungsansĂ€tze fĂŒr die
aktuellen Probleme auf den Commodity*-MĂ€rkten sowie fĂŒr die
verÀnderten Ertragsperspektiven durch die zunehmende Globalisierung
und die seit 2003 in Europa eingeleitete Agrarreform bestimmten die
Diskussionen und BeitrÀge der Konferenz.

Prof. Dr. Stefan Tangermann, Direktor fĂŒr Handel und Landwirtschaft
der OECD, verwies zunÀchst auf die Preis-Entwicklung der letzten 100
Jahre an den internationalen GetreidemÀrkten. Inflationsbereinigt
seien die Preise gefallen und tendenziell hinter der allgemeinen
Preisentwicklung zurĂŒckgeblieben. Er begrĂŒndete diese Entwicklung mit
den hohen Produktionssteigerungen im Vergleich zur Nachfrage.
Angesichts der hohen Preissteigerungen seit 2007 erinnerte Tangermann
an einen Ă€hnlichen „Schluckauf“ an den internationalen GetreidemĂ€rkten
vor 35 Jahren. Ähnlich wie heute sei die als „WelternĂ€hrungskrise“
bezeichnete Situation in den 70iger Jahren zusammengefallen mit einem
dramatischen Anstieg der Ölpreise. Geschichte wiederhole sich zwar
nicht und der Getreidepreis sei inflationsbereinigt 1973 noch höher
als heute gewesen. Tangermann erinnerte auch an die bereits seit
sieben Jahren andauernde DĂŒrre in Australien und die daraus
resultierenden „historisch niedrigen LagerbestĂ€nde“. „Wann immer diese
Lagerschwelle unterschritten wird, geht die Preis-Rallye los“, so der
OECD-Direktor. Die aktuelle Preis-Hausse werde aber nicht nur durch
Spekulationen getrieben, sondern auch durch panische Reaktionen der
Marktteilnehmer und Politiker. Es habe deutliche Verschiebungen der
Relationen gegeben zwischen denjenigen, die mit der Ware umgehen und
denen, die hedgen und ein Anlageprodukt suchten. In den letzten drei
Jahren seien Agrarprodukte stark in den Fokus von Anlegern gerĂŒckt und
„seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2007 beeinflussen diese
mit Sicherheit das Marktgeschehen“. Aber auch die Regierungen
reagierten panisch mit Export- und Importbarrieren und trieben so die
Panik der Markteilnehmer weiter an. GrĂŒnde fĂŒr die Preisexplosionen
seien auch im schwachen US-Dollar zu suchen, der die Ölpreise weiter
anheize. Da die Agrarproduktion ein energie- und transportaufwendiges
GeschĂ€ft sei, treibe der hohe Ölpreis die Agrar-Kosten weiter an.

*Commodity: Bezeichnung fĂŒr eine Ware wie Getreide, Kaffee oder
einen Rohstoff wie Gold, Silber.

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