Lebensmittel - Markt - Ernährung®
Lebensmittel - Markt - Ernährung
  

powered by ...

Effizienzreserven in der Schweineproduktion nutzen – Kein Platz für „ohne Gentechnik“ im Markt

Ludwigslust (DVT) – Ein weiterer spürbarer Rückgang des Schweinefleischverbrauchs in Deutschland zwingt die Vermarkter dazu, Schweinefleisch zunehmend zu exportieren und mit internationalen Anbietern in den Wettbewerb einzutreten. Dies erfordert preisliche Wettbewerbsfähigkeit auf Weltmarktniveau und damit die Nutzung der letzten Effizienzreserven. Dies war eine der zentralen Aussagen von Dr. Albert Hortmann-Scholten, Leiter Fachbereich Betriebswirtschaft und Markt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf der gestrigen Vortragstagung der Regionalgruppe Nord-Ost des Deutschen Verbandes Tiernahrung e. V. in Ludwigslust.

Die deutsche Schweineproduktion befinde sich in einer der größten Strukturkrisen der letzten 25 Jahre. Einen Ausweg sieht Hortmann-Scholten nur in weiteren strukturellen Anpassungen und einer noch höheren Effizienz in der Schweineproduktion. Nur durch eine konsequente Kostensenkung in der Produktion könne die Wettbewerbsfähigkeit im europäischen und weltweiten Markt gesichert werden. Dazu müssten insbesondere die Futterkosten so niedrig wie möglich gehalten werden. Für Aufpreise auf Futterkomponenten, die ohne die Nutzung gentechnisch veränderter Organismen erzeugt werden, sei in der Schweineproduktion auf breiter Basis kein Platz. Abgesehen von einzelnen Nischen in geschlossenen Produktionssystemen dürfte nach Ansicht des Marktexperten für die seit neuestem mögliche Auslobung „ohne Gentechnik“ im Schweinefleischsektor keine Chance bestehen. Die Preisaufschläge für ohne GVO erzeugte Futtermittel haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Dies ist jedoch nach Auffassung von Dr. Hortmann-Scholten den Kunden an der Ladentheke nicht zu vermitteln.

Dies hatte zuvor auch der zweite Referent der Tagung Roland Ferber, Edeka-Nord, Valluhn, eingeräumt. Das Programm des in Norddeutschland bedeutenden Fleischvermarkters für eine Produktion von Schweinefleisch ohne Gentechnik sei unter den derzeitigen Preisaufschlägen nicht mehr ohne Weiteres aufrecht zu erhalten. Die Mehrkosten für das Programm haben sich bezogen auf ein Kilo Schweinefleisch mittlerweile verfünffacht. Dennoch glaubt Ferber daran, dass der Verbraucher weiterhin eine Produktion „ohne Gentechnik“ befürworte. Man werde daher den Markt weiter sehr aufmerksam beobachten und sich bietende Möglichkeiten für ein Produktionsprogramm von Schweinefleisch „ohne Gentechnik“ wahrnehmen.

In der Diskussion im Anschluss spielte unter anderem die Vergleichbarkeit der Märkte für Schweine- und Geflügelfleisch eine große Rolle. Einigkeit bestand darin, dass die Bedingungen der beiden Produktionsrichtungen aufgrund der unterschiedlich langen Produktionszyklen und damit der Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen nicht vergleichbar sind. Daher können auch die Produktionsbedingungen für „ohne Gentechnik“ erzeugtes Geflügelfleisch nicht auf den Schweinefleischmarkt übertragen werden.

Der DVT vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Mischfutter, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und damit handeln.

Suche



Datenschutzerklärung

Betrug und Täuschung in der Bio-Land- u. Lebensmittelwirtschaft
EHEC: Ein Erreger macht Karriere
Nitrat: Vom Schadstoff zum wichtigen Nährstoff
Mycobacterium avium paratuberculosis in Lebensmitteln
Qualität und Gesundheitswert von Bio-Produkten
Acrylamid: Nullrisiko deutlich gesenkt



Wissenschaftlerin: Nur reiche Länder können sich 'Bio' leisten - auf Kosten der Armen


Lebensmittelsicherheit


mycobakterien


Handlungsbedarf: Wissenschaftler weisen MAP in Rindfleisch nach

Derio (aho/lme) Wissenschaftlern von Baskischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung 'Neiker-Tecnalia' im spanischen Derio ist es gelungen, den Erreger der Paratuberkulose 'Mycobacterium avium paratuberculosis' (MAP) in der Muskulatur von Rindern und Kühen zum Zeitpunkt der Schlachtung nachzuweisen.
Weitere Informationen hier.