EU: Weniger Rindfleisch, mehr Schweinefleisch und Geflügel
(lid) – Die EU-Tierproduktion wird sich mittelfristig in den Bereichen Schweine- und Geflügelfleisch positiv entwickeln, während bei der Rindfleischproduktion ein weiterer Rückgang zu erwarten ist.Dies geht aus der Prognose der EU-Kommission für die Agrarmärkte im Zeitraum 2007 bis 2014 hervor, wie der Agrarpressedienst AIZ berichtet. Der gesamte Pro-Kopf-Konsum von Fleisch soll im gleichen Zeitraum um knapp zwei Prozent ansteigen.
Brüssel geht in der Prognose davon aus, dass parallel zum Abbau der Milchkuhherden die Produktion von Rindfleisch um fast sechs Prozent auf 7,62 Millionen Tonnen sinken wird. Der Konsum wird gemäss Prognose um 3,5 Prozent auf 16,7 Kilogramm pro Person zurückgehen. Das „Rindfleischdefizit“ muss durch vermehrte Importe ausgeglichen werden. Während im Vorjahr 588.000 Tonnen importiert wurden, soll diese Menge bis 2014 auf etwa 750.000 Tonnen zunehmen.
In den kommenden Jahren soll mehr Schweinefleisch produziert und gegessen werden. Die Produktion dürfte um knapp 2,5 Prozent auf rund 22,7 Mio. Tonnen steigen, während der Konsum auf 43,4 Kilogramm pro Person zunimmt.
Beim Geflügel erwartet die EU-Kommission eine Steigerung der Produktion um 5 Prozent auf 12 Mio. Tonnen. Gleichzeitig nimmt der Verbrauch aber um 6 Prozent zu. Jeder EU-Bürger dürfte damit 2014 24,5 Kilogramm Geflügelprodukte essen. Wegen der im Jahr 2007 abgeschlossenen Handelsabkommen mit Brasilien und Thailand rechnet Brüssel mit steigenden Importen von Geflügelfleisch. Diese erreichten im Jahr 2007 ein Volumen von rund 772.000 Tonnen und sollen auf fast 850’000 Tonnen steigen. Umgekehrt werden die Exporte von 800.000 auf geschätzte 720.000 Tonnen reduziert. Die EU wird damit vom Nettoexporteur zum -importeur.