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Deutlich weniger Rückstände in spanischen Paprika

Stuttgart (lme) – Wie das Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum am Donnerstag (21. Februar) mitteilte, hat die baden-württembergische Lebensmittelüberwachung im Jahr 2007 das Schwerpunktprogramm bei Paprika aufgrund regelmäßiger Probleme mit Höchstmengenüberschreitungen von Pflanzenschutzmittelrückständen erfolgreich fortgesetzt.

Im Laufe des vergangenen Jahres konnte eine deutliche Verbesserung der Rückstandssituation bei spanischem Paprika beobachtet werden. In der Anbausaison nach dem Skandal ging die Zahl der Höchstmengenüberschreitungen von circa 15 bis 35 Prozent in 2006 bis Anfang 2007 auf null Prozent seit Mai 2007 zurück. Der durchschnittliche Gehalt an Pestiziden hat sich von 0,3 mg/kg auf 0,05 mg/kg um Faktor sechs reduziert. Insgesamt wurden drei mal weniger Stoffe pro Probe gefunden (im Mittel 2,6 statt acht verschiedene Stoffe pro Probe).

Ähnlich unproblematisch sind Paprika aus den Niederlanden, Israel und Marokko. Eine Sondersituation ergibt sich lediglich bei Paprika aus der Türkei. Hier gebe es erheblichen Nachholbedarf. Derzeit überschreiten noch zwölf (26 Prozent) von 46 Proben die deutschen Höchstmengen.
In der Vergangenheit wurden immer wieder zum Teil deutliche Überschreitungen der zulässigen Höchstmengen für Pflanzenschutzmittelrückstände in Gemüsepaprika aus Spanien festgestellt. Der Verbraucherschutzminister Peter Hauk MdL, hat mehrfach vor dem Verzehr von spanischem Paprika gewarnt.

Im Rahmen der Rückstandsuntersuchungen bei Gemüsepaprika hatte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart Ende des Jahres 2006 Rückstände des in der EU nicht zugelassenen Insektizids Isofenphos-methyl festgestellt. Auffallend war, dass dieses verbotene Insektizid, das aus chinesischen Laboratorien stammte, ausschließlich in den spanischen Proben nachgewiesen wurde. Die Stuttgarter Ergebnisse wurden in das Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission eingestellt und zeigten Wirkung: Die spanischen Behörden kontrollierten im ersten Quartal 303 Firmen, vernichteten 107 Tonnen Paprika, belegten 24 Betriebe mit Vermarktungsverbot und leiteten elf Strafverfahren ein.

Der massive Druck auf Erzeuger und Handel, der nicht zuletzt auch durch die Informationspolitik des baden-württembergischen Verbraucherschutzministeriums entstanden ist, hat über diese konkreten Maßnahmen hinaus nachhaltig Wirkung gezeigt. Die spanischen Paprikaerzeuger haben offensichtlich aus dem Skandal gelernt und eine Kehrtwende im Pflanzenschutz eingeleitet, die sich für den Verbraucher positiv auswirkt. Hauk kündigte an, an dem Schwerpunktprogramm im Bereich der Lebensmittelkontrolle festzuhalten. „Um dem Verbraucher bei der Information über Lebensmittel Sicherheit und Transparenz bieten zu können, sind intensive Untersuchungen und ein langer Atem notwendig. Dass sich eine gewisse Ausdauer lohnt, zeigt der aktuelle Fall“, so der Minister.

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