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Weltagrarmärkte im Umbruch

(lid) – Die aktuelle Verteuerung der Agrarrohstoffe ist kein Strohfeuer, sondern eine nachhaltige Trendwende.Das hat der Generaldirektor des Internationalen Forschungsinstituts für Ernährungspolitik (IFPRI), Joachim von Braun, am 10. April anlässlich der Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) erklärt. Vor allem eine steigende Nachfrage aus Entwicklungs- und Schwellenländern sorgt für fundamentale Veränderungen auf dem Weltagrarmarkt. Der IFPRI-Generaldirektor wertete 2007 zwar als Ausnahmejahr, geht aber davon aus, dass der Getreidepreis bis 2015 um 18 bis 38 Prozent über dem Niveau des Jahres 2005 liegen wird. Die Getreideproduktion wachse zu langsam, um mit der Nachfrage Schritt zu halten, wird Braun vom österreichischen Agrarpressedienst AIZ zitiert.

Die statistischen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Beispielsweise verdreifachte sich der Konsum von Milch, Obst und Gemüse in China von 1990 bis 2005. Im Jahr 2020 soll der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch in Chinas Grossstädten von jetzt 18 auf 30 Kilogramm und auf dem Land von 0,3 auf 10 Kilogramm steigen. Auch die Bioenergie wird die Konkurrenz um das Ackerland weiter beschleunigen. Daran werden laut von Braun die erneuerbaren Energieträger der zweiten Generation nichts ändern. Zwar erwartet der IFPRI-Generaldirektor, dass die Bioenergie langfristig kaum einen signifikanten Beitrag zur globalen Energiesicherheit leisten wird. Ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft schätzt er aber als sehr gross ein. Schon die jetzt vorliegenden politischen Planungen für die Nutzung erneuerbarer Energien dürften laut von Braun die Preise für Zucker, Mais und Ölsaaten bis zum Jahr 2020 um 12 bis 26 Prozent steigen lassen, bezogen auf 2004/05. Von Braun rief die Industrienationen auf, Handelsschranken abzubauen, Bioenergie nicht aggressiv zu subventionieren und mehr in die Erforschung einer effizienten Landwirtschaft zu investieren. Nach seiner Einschätzung dürfte China inzwischen weltweit zur Nummer 1 der Agrarforschung aufgestiegen sein. Auch Indien und Brasilien seien in der Agrarwissenschaft stark engagiert.

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