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Frischeprodukte 2007 teurer

Binn (ZMP) – Im Jahr 2007 waren Frischeprodukte aus konventioneller Erzeugung in Deutschland 4,6 Prozent teurer als im Jahr 2006. In der zweiten JahreshĂ€lfte haben die Verbraucherpreise fĂŒr viele Frischeprodukte allerdings teils krĂ€ftig angezogen. Da in der ersten JahreshĂ€lfte die Preise kaum ĂŒber dem Vorjahr lagen, ist die Teuerung auf das Gesamtjahr bezogen noch relativ moderat geblieben. Deutlich mehr als im Jahr 2006 mussten die Verbraucher jedoch fĂŒr GeflĂŒgel (+11,4 Prozent) sowie fĂŒr Milch und Milchprodukte (+10,5 Prozent) bezahlen.

Milch und Milchprodukte
Nach jahrelanger StabilitĂ€t stiegen die Verbraucherpreise fĂŒr Molkereiprodukte im Jahresdurchschnitt 2007 um knapp 11 Prozent. Vergleicht man den Dezember 2007 mit dem Dezember 2006 verteuerten sich Milch und Milchprodukte um rund 27 Prozent.
Die GrĂŒnde fĂŒr diese Preisexplosion sind vielschichtig. Ausschlaggebend ist, dass die Menschheit seit dem Jahr 2004 mehr Molkereiprodukte isst und trinkt, als Milch dafĂŒr erzeugt wird. Der Mehrbedarf konnte bis Ende des Jahres 2006 aus den hohen LagerbestĂ€nden gedeckt werden, die sich in den Zeiten der Überproduktion aufgebaut hatten.

Seit dem Jahresanfang 2007 sind Milchpulver- und Butterberge abgebaut, und die MarktkrĂ€fte von Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Auf der Verbraucherstufe kam die Preiswelle mit leichter Verzögerung an, da zwischen Molkereien und Einzelhandel lĂ€ngerfristige VertrĂ€ge ĂŒblich sind. Erst als die Kontrakte ausliefen, wurden die Preise auf einen Schlag angepasst. So kam es zu den PreissprĂŒngen.

Fleisch
Die Verbraucherpreise fĂŒr Fleisch erhöhten sich im Jahr 2007 gegenĂŒber 2006 um 1,2 Prozent, fĂŒr Wurst und Fleischwaren um 1,7 Prozent.

GeflĂŒgel
Im Jahr 2006 beeintrĂ€chtigte die Vogelgrippe die Nachfrage nach GeflĂŒgel stark. Im Jahr 2007 normalisierten sich die Einkaufsmengen wieder. Hiervon profitierte vor allem HĂ€hnchenfleisch. Die SchlachtkapazitĂ€ten fĂŒr HĂ€hnchen wurden ausgebaut, was zu einer starken Konkurrenz der Schlachtereien um die MĂ€ster fĂŒhrte. In dieser Situation gelang es den MĂ€stern, die höheren Futterkosten zumindest teilweise auszugleichen. Wegen der ebenfalls steigenden Verbrauchernachfrage konnte das ausgeweitete Angebot zu höheren Verbraucherpreisen am Markt platziert werden. Putenfleisch war nur knapp verfĂŒgbar, was ebenfalls höhere Preise zur Folge hatte.

Eier
Die Verbraucherpreise fĂŒr KĂ€figeier zogen 2007 – der Entwicklung auf den vorgelagerten Stufen folgend – deutlich an. Die Erzeuger konnten hier die gestiegenen Produktionskosten weiterreichen. Die Verbraucherpreise fĂŒr Eier aus Freiland- und Bodenhaltung blieben dagegen weitgehend unverĂ€ndert. Die Erzeuger gerieten dadurch in eine existenzbedrohende Kostenklemme, da die höheren Produktionskosten nicht mehr abgedeckt werden konnten. In der Summe sind Eier im Jahr 2007 um 4,5 Prozent teurer geworden.

Obst
Die Verbraucherpreise fĂŒr Obst lagen 2007 knapp 3 Prozent ĂŒber dem Vorjahresniveau. Teurer waren vor allem Beerenobst, Mandarinen und Zitronen. Bei Apfelsinen lag das Preisniveau der diesjĂ€hrigen Ernte etwa 7 Prozent ĂŒber Vorjahr. Bei den ZitrusfrĂŒchten wirken sich die knapperen Ernten in unserem Hauptlieferland Spanien aus. GĂŒnstiger fĂŒr die Verbraucher waren dagegen Zwetschgen/Pflaumen, Nektarinen, Melonen und Kiwis.

Die Nachfrage nach Sommerobst wie Melonen und Nektarinen wurde durch die regenreiche Witterung im Sommer gedĂ€mpft, bei den Zwetschgen sorgte eine große Inlandsernte fĂŒr ein reichliches Angebot. Geringe beziehungsweise keine VerĂ€nderungen gab es im Jahresvergleich bei Äpfeln, Bananen und Pfirsichen.

GemĂŒse
GemĂŒse war im Jahr 2007 zwei Prozent teurer als im Jahr 2006, jedoch gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen GemĂŒsearten und Saisonabschnitten. GemĂŒse war von Januar bis April teurer, von Mai bis September gĂŒnstiger und von Oktober bis Dezember teurer als in den entsprechenden VorjahreszeitrĂ€umen.

Bei GemĂŒse hĂ€ngen die Preise vornehmlich vom Wetter ab, das Vegetation und Nachfrage beeinflusst. Beispielsweise war die Nachfrage nach Salat im verregneten Sommer 2007 schwĂ€cher als in anderen Jahren. Wegen des Wachstumsvorsprungs durch die WĂ€rmeperiode im FrĂŒhjahr war reichlich Ware am Markt. Die Folge davon waren gĂŒnstige Preise fĂŒr die Verbraucher.

Auch Tomaten und Gurken wurden im Sommer von den Verbrauchern weniger nachgefragt. Einheitlicher war die Situation bei Paprika und Möhren: Paprikaschoten waren fast das ganze Jahr 2007 ĂŒber deutlich teurer, Möhren gĂŒnstiger als im Vorjahr.

Im Dezember zogen die Preise fĂŒr frisches GemĂŒse deutlich an. Am auffĂ€lligsten war dies bei Feldsalat. Die frostigen Temperaturen drĂŒckten das Angebot gerade zur Nachfragespitze um Weihnachten nach unten. Die Folge waren um 80 Prozent höhere Preise. Teuer waren auch Tomaten und Paprika, erheblich preiswerter dagegen Salatgurken und Rosenkohl.

Kartoffeln
Nach einer kleinen Kartoffelernte im Jahr 2006 fiel die Ernte in 2007 reichlicher aus. Zwar weist der Index fĂŒr Kartoffeln ein Plus von 5,8 Prozent gegenĂŒber 2006 aus, jedoch fließen hier noch die sehr hohen Verbraucherpreise in den ersten fĂŒnf Monaten des Jahres 2007 in die Berechnung mit ein. Die Verbraucherpreise lagen im Januar und Februar 2007 im Durchschnitt rund 70 Prozent ĂŒber den Preisen in den entsprechenden Monaten 2006, im November und Dezember 2007 dagegen lagen sie rund 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Speiseöl
Knappe BestĂ€nde an Speiseölen fĂŒhrten zu rapide steigenden Preisen im Jahr 2007. Im Jahresvergleich waren Speiseöle 2007 knapp 6 Prozent teurer als 2006. Ausschlaggebend fĂŒr die höheren Preise ist die knappe Versorgungslage bei Sonnenblumenöl. Aufgrund geringer Enten in den HaupterzeugungslĂ€ndern ĂŒbersteigt die Nachfrage das Angebot nun schon im zweiten Jahr.

Brot und Mehl
Die Erzeugerpreise fĂŒr Brotweizen stiegen Mitte des vergangenen Jahres drastisch an. Dadurch verteuerten sich auch Mehl und Brot. Zwar liegt der Index fĂŒr Brot fĂŒr das Jahr 2007 nur 2,3 Prozent ĂŒber 2006, jedoch stiegen die Verbraucherpreise fĂŒr Brot erst ab August 2007.

Im Monatsvergleich lag der Preis fĂŒr ein Kilo Brot im Dezember 2007 8,5 Prozent höher als im Dezember 2006. Auch Mehl wurde teurer. Im November erhöhte der LEH den Preis fĂŒr ein Kilo des gĂŒnstigsten Mehls (Handelsmarken, Typ 405) von 35 Cent auf 52 Cent.

Quelle und Copyright: ZMP GmbH, Bonn, http://www.zmp.de, 11.1.2008

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