Australien will mehr Agrarprodukte exportieren
(lid) – Australiens Agrarexporte werden sich 2007/08 von der Trockenheit erholen und insgesamt um 3 Prozent auf umgerechnet 17,7 Milliarden Euro steigen. Das prognostiziert das nationale Amt für Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARE). Der Anstieg setzt sich zusammen aus größeren Ausfuhren an Getreide und Ölsaaten sowie höheren Exporterlösen für Rind-, Kalb- und Lammfleisch sowie Milchpulver, schreibt der österreichische Agrarpressedienst AIZ. Für den europäischen Markt von Bedeutung ist die Frage, wie schnell sich die Milchproduzenten in Australien von der Trockenheit erholen können. Der Rückgang der australischen Exporte trug im letzten Jahr mit dazu bei, dass die Weltmarktpreise für Milchprodukte auf Rekordniveau geklettert sind.
Das ABARE geht davon aus, dass die australische Milchproduktion 2007/08 erneut sinken wird, und zwar um 2,1 Prozent auf 9,35 Milliarden Liter. Die Ausfuhren an Käse werden daher voraussichtlich um ein Viertel auf 155.000 Tonnen fallen, die von Magermilchpulver um 6,4 Prozent auf 159.000 Tonnen und die von Vollmilchpulver um 31,1 Prozent auf 71.000 Tonnen. Für Butter wird ein Minus von 14,1 Prozent auf 67.000 Tonnen prognostiziert. Gleichwohl dürften die Exporterlöse der australischen Milchwirtschaft um 8,5 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro steigen. Als Grund werden die weiter steigenden Weltmarktpreise für Milchprodukte genannt.
Die australischen Rinderhalter gehen nach der Trockenheit im vergangenen Jahr jetzt daran, ihre Herden wieder aufzustocken. Die Zahl der Schlachtungen wird 2007/08 aber ebenso sinken wie die Rindfleischproduktion. Die Ausfuhr von Rindfleisch aus Australien dürfte im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent auf 890.000 Tonnen zurückgehen. Höhere Preise sollen das mengenmäßige Minus jedoch ausgleichen, sodass die Exporteinnahmen der Rinderhalter unverändert bei 2,8 Mrd. Euro bleiben.
Wie das ABARE weiter mitteilt, beginnen auch die australischen Schafhalter ihre Herden wieder aufzubauen. Daher stehen vorerst erneut weniger Lämmer und Schafe für den Export zur Verfügung. Der Prognose zufolge werden die Ausfuhren an Schaffleisch 2007/08 um gut ein Viertel auf 122.000 Tonnen fallen und die von Lammfleisch um 4,6 Prozent auf 145.000 Tonnen. Aufgrund höherer Preise werden die Exporterlöse für Lammfleisch jedoch steigen.