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Gesunder Wettbewerb um Agrarrohstoffe

Brüssel / Neumarkt (lme) – „Die Bereitstellung von Agrarrohstoffen für gesunde Lebensmittel bleibt für die Landwirte wichtigster Produktionszweig“, so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe. „Wenn der Bioenergiebereich als weiterer Nachfrager am Marktgeschehen teilnimmt, entspricht das dem Wettbewerb im Sinne unserer Marktwirtschaft.“

Mit dieser Aussage reagiert der Agrarpolitiker Deß auf Hinweise von Verbänden wie etwa Mühlen und Margarineherstellern, Mälzereien und Brauereien. Diese beklagen sich darüber, dass der verstärkte Anbau von Energiepflanzen dazu führen kann, dass Agrarrohstoffe für Lebensmittel knapp und damit teuer werden. „Lebensmittelverarbeiter sollen sich nicht über anziehende Rohstoffpreise beschweren. Ãœber Jahrzehnte hinweg konnten sie aufgrund des großen Angebotes hochqualitative Agrarrohstoffe zu Schleuderpreisen einkaufen. Mit ihrem Wehklagen schüren die Verbände nur eine Scheindiskussion gegen die Bioenergie“, so Albert Deß. Er unterstützt aber die Forderung der Mühlen nach einer Streichung der Flächenstilllegung und der Abschaffung der Energiepflanzenprämie.

Bis vor einem Jahr konnte aus Sicht der Landwirte nicht von der „Vermarktung“ von Getreide gesprochen werden, sondern eher von „Verramschen“ hochwertiger Braugerste und Brotweizen. Die Erzeuger konnten seit Jahren nicht einmal mehr ihre Gestehungskosten erwirtschaften.

Braugerste ist dafür ein Paradebeispiel. Viele Landwirte in klassischen Braugerstengebieten sind inzwischen aus dem Anbau ausgestiegen. Sie wurden von den Mälzereien jahrelang regelrecht schikaniert mit immer neuen und weiter erhöhten Qualitätsparametern. In guten Erntejahren wurden oftmals Top-Qualitäten zurückgewiesen mit der Begründung, dass der Eiweißgehalt leider etwas zu hoch sei. Und 2006 schafften es die Mälzereien aus bisher unerklärlichen Gründen, selbst Futtergerste zu erstklassigem Gerstenmalz zu verarbeiten. Die Bierqualität hat dabei nicht gelitten.

Bei einer Maß Bier schlagen die Kosten für Braugerste aktuell mit ca. 3 Cent zu Buche, anstatt mit 2 Cent wie die Jahre zuvor. Mit gestiegenen Getreidepreisen also lassen sich die angekündigten Bierpreisanhebungen nicht begründen.

Die jetzigen Getreidepreise von rund 14 Euro je 100 Kilo sind noch weit unter denen der 60er Jahre. Ausgehend von dieser Tatsache müssten ja für den Verbraucher heute Bier oder Brot viel günstiger sein als damals, was aber nicht der Fall ist. Es gibt sicher andere gute Gründe, warum Bier und Brot teurer geworden sind. Darüber sollten sich die Verarbeiter Gedanken machen.

„Bei entsprechend wettbewerbsfähigen Preisen sind Europas Landwirte sicher bereit, ihre Rohstoffe für die Lebensmittelverarbeitung bereitzustellen anstatt für die Bioenergie“, so Albert Deß abschließend.

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