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Mehr Joghurt, Fisch, Fleisch, Wurst, Käse, viel Gemüse, wenig Kohlenhydrate für Krebspatienten

Würzburg (lme) – Viele Tumoren verbrauchen massenhaft Zucker. Könnte man sie aushungern, wenn man ihnen diesen Stoff wegnimmt, wenn die Patienten eine spezielle Diät einhalten? Diese Frage steht am 10. Februar im Mittelpunkt einer öffentlichen Fortbildungsveranstaltung an der Uni Würzburg.

Noch gibt es nur zaghafte Hinweise darauf, dass eine spezielle Ernährungsweise bei der Behandlung von Krebskranken hilfreich sein könnte. „Wir haben in Vorversuchen gute Ergebnisse gesehen, aber bisher nur an vereinzelten Fällen. Die Patienten hatten durch die Krankheit schon stark abgenommen, legten aber durch eine so genannte ketogene Diät wieder an Gewicht zu“, erklärt die wissenschaftliche Klinikmitarbeiterin Ulrike Kämmerer.

Eine Studie soll nun klären, was die besondere Diät wirklich bringt. Wer diese Art der Ernährung einhalten will, darf nur sehr wenige Kohlenhydrate zu sich nehmen – denn die werden im Körper zu Traubenzucker (Glukose) abgebaut, liefern den Krebszellen also Futter.

Keine Süßigkeiten, keine Kartoffeln, kein Reis, keine Nudeln, wenig Obst und nur spezielle Brotsorten. Dafür aber hochwertige Pflanzenöle, kombiniert mit Joghurt, Fisch, Fleisch, Wurst, Käse, viel Gemüse und Nüsse. Das dürfen die Patienten essen. „Man könnte auch von einer Öl-Eiweiß-Diät sprechen“, so Kämmerer.

Leider kommt die Diät nicht für jeden Patienten in Frage. Sie macht ausschließlich bei Tumoren Sinn, die Glukose über den Weg der Milchsäuregärung abbauen – und das ist nur bei 30 bis 50 Prozent der weit fortgeschrittenen Tumoren der Fall. Darum untersuchen die Forscher zusammen mit Pathologen zuerst das Tumorgewebe der Patienten – um festzustellen, ob es die „richtigen“ Krebszellen sind.

„Wir sind die Ersten in Deutschland, die diese Diät in der Klinik testen“, sagt Professor Johannes Dietl, Direktor der Frauenklinik. Die Studie soll bald anlaufen. Zuerst wird die Diät an Patienten mit weit fortgeschrittenen Tumoren erprobt, für die es mit herkömmlichen Therapieverfahren keine Optionen mehr gibt. Teilnehmen können Kranke mit unterschiedlichen Krebsarten, etwa mit Brust-, Speicheldrüsen- oder Hautkrebs.

Gefördert wird die Studie vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“, der die Stelle der ärztlichen Studienkoordinatorin Melanie Schmidt für ein Jahr finanziert. Er investiert damit rund 65.000 Euro in die Krebsforschung am Universitätsklinikum. Gegründet wurde der Verein von der Würzburger Geschäftsfrau Gabriele Nelkenstock, die sich seit Jahren zu Gunsten des Klinikums engagiert.

Erste Erfahrungen aus der Schweiz

Um Ärzte, Patienten und Selbsthilfegruppen über die Studie und die kohlenhydratarme Diät zu informieren, veranstaltet die Frauenklinik eine öffentliche Fortbildung. Diese findet am Samstag, 10. Februar, von 9.15 bis 14.15 Uhr im Großen Hörsaal der Klinik in der Josef- Schneider-Straße 4 statt. Der Eintritt ist frei.

Zunächst geht es um die wissenschaftlichen Grundlagen, um 11.30 Uhr stellt die Studienkoordinatorin dann das Konzept der Untersuchung vor. Professor Ben Pfeifer von der Aeskulap-Klinik in Brunnen am Vierwaldstätter See berichtet um 12.30 Uhr von ersten Erfahrungen: Die Schweizer Privatklinik wendet die Diät schon seit einiger Zeit an. Das Vortragsprogramm findet sich im Internet.

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